Object: Lehrstoff der Unterprima (Teil 2)

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Sachsen auf eigene Faust den Grafen Albrecht den Bären 
von Ballenstedt1), Anhalt und Aschersleben2) mit der 
Lausitz, den Grafen Konrad von Wettin3) mit der Mark 
Meißen belehnt. Im Jahr 1134 erhielt Albrecht die Nord¬ 
mark4), die nun der Ausgangspunkt einer großartigen Koloni¬ 
sationstätigkeit unter den Slawen des Ostens ward; dafür trat 
er einige Jahre später die Lausitz an Konrad von Meißen ab. 
2) Lothars zweiter Eömerzug und sein Tod: Die 
Erfolge, welche der Gegenpapst und sein Beschützer, König 
Roger II. von Sizilien, in Eom und Unteritalien hatten, be¬ 
stimmten den Kaiser, im Jahr 1136 zum zweitenmal über die- 
Alpen zu ziehen. Nachdem er Roger gänzlich aus seinen fest¬ 
ländischen Besitzungen verdrängt hatte, kehrte er wieder um. 
Auf dem Rückweg erhob er Heinrich den Stolzen zum 
Markgrafen von Tuszien und belehnte ihn mit dem ehe¬ 
maligen Allodialbesitz der Gräfin Mathilde. Krank kam er 
über die Alpen und starb, ohne die Heimat wiedergesehen zu 
haben, unterwegs im nordwestlichen Tirol. 
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§ 21. König Konrad III. 1138 bis 1152 und der 
zweite Kreuzzug 1147 bis 1149. 
I. Konrads Wahl. 
Der gleiche Grund, der nach Heinrichs V. Tode die Wahl 
Friedrichs verhinderte, führte nach Lothars Tode zur Wahl 
eines Staufers. Heinrich der Stolze wäre nach früher geltendem 
Brauch als Erbe des verstorbenen Kaisers der Nächstberechtigte 
zum Thron gewesen. Aber gerade um gegenüber dem Erb¬ 
recht das Wahlrecht walten zu lassen, dann jedoch hauptsächlich 
aus Furcht vor der großen Macht des stolzen Welfen, der über 
Baiern und Sachsen und die reichen Besitzungen in Italien 
verfügte, wählte eine kleine Anzahl deutscher Fürsten auf den. 
Vorschlag des päpstlichen Legaten im Frühjahr 1138 zu Koblenz 
den Staufer Konrad zum König. 
*) Südöstlich, von Quedlinburg. 
2 )_Südlich von Magdeburg; aus dem Namen des Gaues Askaria, in 
dem Aschersleben lag, ist der Name Askanien entstanden. 
3) An der Saale, nordwestlich von Halle. 
4) Ygl. Seite 81, Anm. 1; er machte die Stadt Brandenburg zu seinem. 
Herrschersitz und nannte sich später Markgraf von Brandenburg.
	        
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