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er stiftete, nur ein vorübergehender Vortheil,
dessen Kraft sich geschwind wieder verlieren kenn-
te, und auch oft verlor. Das geschah aber
auch zweytens desto leichter, weil seine Unter,
thanen einmal aller Ausschweifungen gewohnt,
der Thron der Kaiser selbst nur ein ungewisser Be.
sitz, die Soldaten schlechte Vertheidiger des Reicks,
und sogar meistentheils Ausländer, überhaupt
aber Oie Hülfsmittel und Stützen des Varer.
landes alle sehr schwach geworden waren.
Kaum hatten also die Feldherren Justinians
Italien wieder erobert, als etliche Jahre nach
seinem Tode die Longobarden, ein deutsches
Es verliert Polt, den ober» Theil dieses Landes an sich ris.
vvnJtalten. sen, wovon derselbe noch bis jetzt die Lombar.
Oey genannt wird. Andere Feindevon den Mor.
genlandern her, die Perser und 2lwaren, ang,
stiglen das Reich noch mehr. Auch sehr hoch,
achtungswürdige Kaiser, die zuweilen regierten,
konnten nur wenig zum Besten des wankenden
Reichs ausrichten. Ein solcher war Mauritius,
der eben so viel Kriegserfahrung als Frömmig.
feit und Klugheit besaß. Dennoch empörten sich
die Soldaten und die Einwohner von Constanti.
nopel wider ihn, und erklärten einen Hauptmann
Pbokas zum Kaiser. Dieser ließ seinen vorma.
ligen Fürsten nickt nur hinrichten, sondern auch
zum Beweise seiner unmenschlichen Grausamkeit
vorher noch sechs Söhne desselben vor seinen Au¬
gen umbringen. So sehr dieser Anblick den
Mauritius Niederschlagen mußte, so erinnerte er
sich