Full text: Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden (Teil 2)

Der schwedisch - französische Krieg 1632 —1648 
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Revers von Pilsen zu unterschreiben, in welchem sie sich ver- 
pflichteten sich in keinem Falle von ihm zu trennen, entschloß sich 
der Kaiser ihn zuerst geheim, dann öffentlich für abgesetzt zu erklären. Wallensteins 
Darauf fielen seine Obersten, durch hohe Versprechungen gewonnen, "tlU6' 
zum größten Teil von ihm ab. Mit den treugebliebenen Truppen 
zog er nach Eger, wo er sich mit den Schweden zu vereinigen ge- 
dachte; auf dem dortigen Schloß wurde er auf Anstiften des Dragoner- 5et>r. 1634. 
obersten Butler ermordet. 
Den Befehl über die kaiserlichen Truppen übernahmen jetzt des Kaiserliche 
Kaisers Sohn Ferdinand, König von Ungarn, und General Gallas. eifot0e' 
Bei Nördlingen siegten sie über Horn, der gefangen wurde, und Nördlmgen 
Bernhard von Weimar, der über den Rhein zurück gehen mußte; 
die protestantischen Stände Süddeutschlands warfen sich den Franzosen 
in die Arme. Zu diesen militärischen Erfolgen der Kaiserlichen trat 
der diplomatische des Friedens von Prag, der mit Sachsen und Frieden 
sodann mit einer großen Reihe anderer protestantischer Stände, u. a. ^in0163°' 
Brandenburg, abgeschlossen wurde; sie stellten ihre Truppen unter 
den Oberbefehl des Kaisers. Sachsen behielt die Lausitz. 
§ 157. Die letzten Kriegsjahre. Mit wechselnden Ergebnissen 
und unter schweren Verwüstungen zog sich der Krieg seitdem noch drei- 
zehn Jahre hin. Auf dem südlichen Kriegsschauplatze wuchs der Ein- Südlicher 
fluß der Franzosen: in ihre Dienste trat auch Bernhard von "')ai,plnl'- 
Weimar gegen Zusicherung von Subsidien und des Besitzes der Land- 
grasschast Elsaß. Auf kaiserlicher Seite zeichnete sich der kühne Reiter- 
general Johann von Werth aus, der von den Niederlanden aus 
tief nach Frankreich hineindrang. Nach langer Belagerung eroberte 
Bernhard Breis ach; da starb er plötzlich, und seine Truppen wurden Tod Bern- 
seitdem von französischen Feldherren, Guebriant, Turenne, Conde Weimari63g. 
befehligt. 
Das schwedische Heer auf dem nördlichen Schauplatz wurde Nördlicher 
anfangs durch den ebenso kriegstüchtigen wie ausschweifenden Baner Schauplatz, 
geführt, der bei Wittstock die Kaiserlichen besiegte. Ihm folgte als Banvr lese. 
Befehlshaber Torstenson, gichtleidend, aber rasch von Entschluß und Torstenson. 
berühmt durch die Schnelligkeit seiner Märsche. Er schlug Picco- 
lomini bei Breitenfeld, wandte sich dann gegen Christian IV. 1642. 
von Dänemark, der sich aus Eifersucht gegen Schweden mit dem 
Kaiser —seit 1637 Ferdinand IH. — verbündet hatte, und zwang ihn Ferdinand m 
zum Frieden; dann erschien er in den kaiserlichen Erblanden und 163'—16°7- 
errang den glänzenden Sieg von Jankau. Nachher führten Wr an gel 1645. 
und Königsmark die schwedischen Heere. Letzterem gelang es 1648 Wrangel und 
durch einen kühnen Überfall die Kleinseite von Prag (auf dem i&t8!9§maif' 
linken Moldauufer) zu nehmen; da erscholl die Kunde vom Friedensschluß.
	        
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