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IV. Die Kultur der westlichen Mittelmeerläuder.
Hasdrubal.
Hannibal.
Schlacht beim
Trasimeni-
schen See.
Cannä 216.
P. Cornelius
Scipio.
Archimedes.
Nach Hamilkars frühem Tode hat sein Schwiegersohn Hasdrubal das
Werk mit Geschick fortgesetzt. Er gründete eine neue Stadt, Neu-Karthago,
die bald ein neuer Handelsmittelpunkt wurde.
Endlich hörten die Römer von den karthagischen Erfolgen, sie mischten
sich voll Mißtrauen in die spanischen Dinge ein, nahmen die Stadt Sagunt
(die von Griechen gegründet war) in Schutz und schlossen mit Hasdrubal
einen Vertrag, nach dem dieser den Ebrofluß nicht überschreiten durfte. So
war den Karthagern ein Halt zugerufen worden.
Da wurde Hasdrubal ermordet, und der junge Sohn Hamilkars, Hannibal,
wurde von ihnen als Feldherr ausgerufen. Er haßte die Römer und begann
sofort den Krieg gegen Sagunt. Die Stadt flel, und darauf erklärte Rom
an Karthago den Krieg.
2. Der Krieg.
Hannibal hatte den Krieg gut vorbereitet und sich mit den Galliern
in der Poebene und den Makedoniern verbündet. Er selbst stieg über die
Pyrenäen, marschierte durch Gallien (Frankreich), stieg über die Alpen, wahr¬
scheinlich über den Kleinen St.-Bernhard, wobei er sein halbes Heer verlor
und kam dann 218 in Oberitalien an. In zwei Schlachten besiegte er hier
die Römer und jagte sie vor sich her. Das Gallierland war frei. Als im
nächsten Jahre sich ihm zwei neue Heere entgegenstellten, überlistete er das
eine, indem er auf einem Wege mitten durch Sumpf um dasselbe herum¬
ging. Als die Römer ihm folgten, legte er ihnen beim Trasimenischen See
einen Hinterhalt und schlug sie völlig. Rom aber griff er nicht an. Viel¬
mehr ging Hannibal nach Unteritalien, wo er Samniter und Griechen zum
Abfall von den Römern brachte. Als die Römer ihn dort aufsuchten, schlug
er sie vernichtend bei Cannä. Hannibal war auf der Höhe der Macht.
Während aber die Römer alle Kräfte zusammenrafften und in dem
jungen P. Cornelius Scipio einen mutigen Führer fanden, tat die Stadt
Karthago so gut wie nichts für Hannibal, dessen Heer immer kleiner geworden
war. Darum konnte er seine Siege nicht ausnützen, sondern mußte sehen,
wie die Römer allmählich wieder die Oberhand bekamen und die abgefallenen
Bundesgenossen, die sich nicht ordentlich wehrten, wieder zum Gehorsam
brachten.
In Spanien war der Krieg anfangs für die Römer glücklich gewesen,
dann aber gelang es Hannibals Bruder Hasdrubal und seinem Verbündeten,
dem Nnmidierkonig Massinissa, die Römer zu schlagen. Da ging der junge
Scipio dorthin, um seinen Vater und Onkel, die beiden gefallenen römischen
Feldherren, zu rächen. Er eroberte schließlich ganz Spanien, konnte jedoch
nicht hindern, daß Hasdrubal über die Pyrenäen zu seinem Bruder eilte.
Sizilien war zu den Karthagern abgefallen. Diese aber taten hier gar
nichts. Nicht einmal sperrten sie die Meerenge von Messina, so daß die
Römer herüberkommen konnten. Es gelang diesen, nach langem Kampf das
tapfer verteidigte Syrakus zu eroberu. (Der große Mathematiker Archimedes