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Himmels auf sich herabzuflehen. Die Flagellanten ober Geißel-
b r ü b e r burchzogen in Scharen Stabt unb ßanb, fangen Bußlieber
u.nb zerfleischten sich ben Körper. Da sie aber Zucht unb Sitte verletzten
unb frembes Gut nicht achteten, traten Staat unb Kirche gegen ein
solches Unwesen auf.
b) Streitigkeiten unb Kämpfe im Reiche. Unter
Karl IV. unb feinem Nachfolger herrschte in ben Stäbten Deutschland
ein erbitterter Kampf zwischen Alt- unb Neubürgern wegen ber
Verwaltung ber stäbtischen Angelegenheiten unb ber ftäbtifchen Ehren»
stellen. Fast allenthalben lagen auch bie Fürsten unb bie Stäbte
miteinanber in Fehbe. Die Bemühungen bes Kaisers, bie Herren unb
stäbte zu ßanbfriebensbürtbniffen zu vereinigen, waren ohne
Ersolg, zumal er bie Stäbte zu stark besteuerte. Die fübbeutschen Ritter
traten zu Abelsbünbniffen zusammen; zum gegenseitigen Schutze
gegen bie Fürsten schlossen bie Stäbte in Schwaben, wo Eberharb mit
bem Beinamen ber ©reiner (Zänker) ober ber Rauschebart (Rot¬
bart) sich zu einem fast unabhängigen Fürsten zu machen bestrebt war,
ben Schwäbischen ©täbtebunb. In ber Schlacht bei Reutlin¬
gen (1377) brachten bie begeisterten Zunftkrieger von Augsburg, Ulm
unb ariberen Stäbten Eberharbs Sohn, bem Grafen Ulrich, eine voll-
ftärtbige Nieberlage bei.
Wenzel (1378—1400) und Ruprecht von der Pfalz. (1400—1410.)
Wenzel, Karls ältester Sohn unb Nachfolger, zeigte sich anfangs
tätig für ben Frieben in ber Kirche unb im Reiche; aber schon balb ver¬
fiel er in ein Leben bes Müßiggangs unb ber Schwelgerei. Er hielt
sich fast ftänbig in Böhmen auf, ohne sich um bas Reich ernstlich zu be¬
kümmern. Seine Regierung ist gekennzeichnet burch innere Unruhen
unb Mißgeschick in ber äußeren Politik.
Da bie Stäbte ihre Bünbniffe immer weiter ausbehnten, schlossen
sich auch bie Ritter zum Schutze ihrer Selbftänbigkeit unb Freiheit zu
großem Verbänben zusammen (Schlegler, St. Georgs- unb Löwenbunb).
Der neu gegrünbete Rheinische ©täbtebunb verbünbete sich mit
bem Schwäbischen Bunb, unb beibe bestimmten bie (Eibgenoffenfchaft zum
Anschluß. Herzog Leopolb von Österreich, ber Neffe jenes Leopolb, ber
bei Morgarten geschlagen worben war, suchte vergeblich ben Anschluß zu
verhindern; er würbe bei Sempach 1386 von ben Schweizern geschla¬
gen unb fiel; fein gleichnamiger Sohn verlor zwei Jahre später bei