Metadata: [Band 1 = Sexta, [Schülerband]] (Band 1 = Sexta, [Schülerband])

geworden ist, wundert mich nicht; denn mit dem höheren Alter 
wird das menschliche Auge dunkel; daß ihr aber meine Lehre 
vergessen und das Schwert gegeneinander erhoben habt, daran 
ist euer rauher Sinn und die Wildheit eurer Herzen schuld. Darum 
wendet euch ab von dem törichten Dienst der heidnischen Götter 
und bekehrt euch zu dem wahren Gott, der Himmel und Erde 
gemacht hat!" Als der alte Kaß mit kräftiger Stimme diese Worte 
gesprochen hatte, fielen seine Söhne ehrfurchtsvoll vor ihm nieder 
und begehrten die Taufe. Ein Basaltblock wurde zu einem Becken 
behauen, und daraus auf der Höhe Söhne, Enkel und Urenkel 
getauft. Der Ort, wo dies geschah, heißt seitdem der Taufstein. 
Als der alte Kaß starb, begrub ihn sein Enkel Bruno in dem 
Kirchlein, das er am Fuße des Taufsteins erbaut hatte. Dies Kirch¬ 
lein ist im Laufe der Zeit zerstört worden, und nur wenige Trümmer 
fand man davon in unseren Tagen auf dem Kirchhof des Dorfes 
Breungeshain, das in alten Urkunden den Namen Bruningshain 
trug. Dort sollen auch nicht weit von der Kirche einige Stücke 
des Taufbeckens liegen, das früher auf dem Taufstein war. Jetzt 
schärfen gelegentlich die Bauernburschen ihre Äxte an dem Stein, 
der einst bei der Bekehrung ihrer Stammväter und auch später 
noch bei Taufen einem heiligen Zwecke diente. 
33. Der Riedesel Name. 
J. W. Wolf, Hessische Sagen. 
Hn Kaiser verirrte sich eines Tages auf der Jagd im Walde 
und kam in große Not und Gefahr seines Lebens, als 
p ihn ein Ritter sah und auf den rechten Weg und zu 
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seinem Gefolge brachte. Zum Dank dafür schenkte ihm der Kaiser 
so viel Land, als der Ritter in drei Tagen auf einem Esel umreiten 
könne. Der Ritter saß sofort auf, und des Landes war keine 
geringe Strecke, welches er so zum Eigentum erwarb. Von dem 
Ritt auf dem Esel nannte ihn der Kaiser aber Rittesel, welches 
später zu Riedesel wurde, und gab ihm des Tieres Kopf in sein 
Wappenschild. 
34. Das Rad im Mainzer Wappen. 
J. und W. Grimm, Deutsche Sagen. 
Hm Jahre 1009 wurde Willegis, ein frommer und gelehrter 
Mann, zum Bischof von Mainz gewählt; er war aber 
von geringer, armer Herkunft, und sein Vater ein 
Wagnersmann gewesen. Deswegen haßten ihn die adligen Stifts- 
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