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August III. auch König von Polen, s. S. 249) machte als Gemahl
der älteren Tochter Josephs I. Ansprüche auf ein Stück des öster¬
reichischen Erbes. Maria Theresia, von ihrem guten Recht auf
das österreichische Gesamterbe überzeugt, liess sich sofort in
allen Erblanden huldigen und ergriff, eine geborene Herrscherin,
die nötigen Massregeln, um in alle Zweige der verlotterten Ver¬
waltung Ordnung und neues Leben zu bringen und das zur Be¬
hauptung ihres Erbes Nötige vorzubereiten.
§ 80. Der österreichische Erbfolgekrieg; erster und zweiter
schlesischer Krieg.
Erster schlesischer Krieg* (1740—42) und Ausbruch des
österreichischen Erbfolgekriegs. Friedrich bot Maria Theresia
gegen Anerkennung seiner schlesischen Ansprüche Unterstützung
mit seiner ganzen Macht gegen jeden Feind an, rückte aber
gleichzeitig am 16. Dezember 1740 mit seinem Heer in Schlesien
ein, das rasch besetzt und durch den Sieg Schwerins bei
Mollwitz (10. April 1741) behauptet wurde. Jetzt erhoben
sich auch die andern Feinde Oesterreichs: der bayerische Kur¬
fürst, durch den Vertrag von Nymphenburg (18. Mai) mit Spanien
verbündet, hoffte, im Vertrauen auf Frankreichs Hilfe, die Kaiser¬
krone und den grössten Teil der österreichischen Erblande zu
gewinnen, in deren Rest sich Sachsen, Sardinien und Spanien
teilen wollten; Frankreich, das 5. Juni mit Preussen ein Ver¬
teidigungsbündnis auf 15 Jahre schloss, wollte Oesterreich zu
einer Macht zweiten Rangs herabdrücken. Es folgten Bündnis¬
verträge zwischen Sachsen und Frankreich, Bayern und Sachsen
und der Einmarsch der Franzosen und Bayern in Ober-Oester¬
reich ; zugleich wurde England durch die französische Bedrohung
Hannovers zunächst eingeschüchtert und Russland durch einen
Krieg mit Schweden (s. S. 281) im Schach gehalten. Diesen
Gefahren gegenüber gewann Maria Theresia, in Press¬
burg 25. Juni gekrönt, durch Gewährung staatlicher Selb¬
ständigkeit Ungarn zur „Aufstellung der bewaffneten
Insurrektion“ (11. September). Während Franzosen und
Bayern sich aus dem halb eroberten Ober- und Nieder-Oester¬
reich gegen Böhmen wandten, um hier den Sachsen die Hand
zu reichen, brachte englische Vermittelung zwischen Preussen
und Oesterreich den geheimen Waffenstillstand von Kleinschnellen -
dorf zu stände (9. Oktober); da er aber österreichischerseits
veröffentlicht wurde, trat Friedrich dem sächsisch-bayerischen
Vertrag bei, während Sardinien sich 1. Februar 1742 mit Oester¬
reich verband. Nach der Eroberung Prags liess sich Karl Albrecht