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b) Das Reich der Vandalen, Sueven und Alanen in Portugal. Da in 
GEen keine römischen Truppen waren, so konnten diese Völker ungehindert durch Gallien 
ziehen, um sich jenseits der Pyrenäen niederzulassen. Die Vandalen gingen 429 unter 
ihrem lahmen Könige Geiserich nach Nordafrika, entrissen den Römern ihre reichste 
Provinz (Karthago) und gründeten hier das Vandalenreich. Die Anwohner des Mittel¬ 
meeres setzten sie durch ihre Raubzüge in Schrecken. Dieses Reich wurde 534 durch 
S3elijar, den Feldherrn des römischen Kaisers Justinian, wieder zerstört. 
c) Das Reich der Angelsachsen in Britannien. Die Angeln und Sa.chsen (an 
der deutschen Küste) waren von den Briten gegen feindliche Bergvölker zu Hilfe gerufen 
worden, feie kehrten aber nicht wieder zurück, sondern errichteten in Britannien unter 
ihren Anführern Hengist und Horsa sieben Königreiche. (England = Angelland.) 
d) Das Reich der Westgoten. Nack) Alarichs Tode führte seiu Schwager die 
Westgoten nad) dem südlichen Gallien iwtb gründete hier das Westgotenreich, das sid) 
711 später (nad) Wegzug der Alanen) auch über Spanien ausdehnte. Im Jahre 711 
machten die Mauren dem Westgotenreiche ein Ende. 
2. Httila und die I)unnenTcblacbt. 4Z1. 
375 1. Die Hunnen, a) Aussehen. Ums Jahr 375 saniert die Hunnen, ein 
wildes Reitervolk, ans den Steppen Asiens nach Europa. Sie waren sehr hä߬ 
lich. Auf dem kleinen, gedrungenen Körper saß ein dicker, unförmlicher Kopf mit 
schwarzem, struppigem Haar. Das Gesicht war von gelbbrauner Farbe und mit 
vielen Narben bedeckt; denn bald nach der Gebnrt zerschnitt man dem Knaben 
die Wangen, um den Bartwuchs zu verhindern. Die kleinen Augen lagen schief¬ 
geschlitzt im Kopfe, die Nase war plattgedrückt, bie Backenknochen standen weit 
hervor:, unb bie Lippen waren bick und aufgeworfen. Die Beine aber waren 
vom vielen Reiten säbelförmig gekrümmt. 
b) Nahrung und Kleidung. Zur Nahrung dienten den Hunnen Wurzeln 
(Rüben), allerlei kleines Getier und rohes Fleisch. Das Fleisch legten sie statt 
eines Sattels aus ihre Pferde und ritten es so mürbe. Ihre Kleidung bestand 
aus einer Hose von Bockshaut und einem Kittel, der aus Mausefellen zusammen¬ 
genäht war. Tag und Nacht trugen sie dasselbe Kleid so lange, bis es ihnen in 
Fetzen vom Leibe fiel. Den Kopf bedeckte eine Kugelmütze ans Rattenfell, und 
die Füße steckten in großen, unförmlichen Schuhen, so daß der Gang schwer und 
unbeholfen war. 
e) Umherschweifendes Leben. Ohne Hof und Herd, ohne festen Sitz 
schweiften die Hunnen in Wald unb Gebirge umher. Die Männer saßen Tag 
unb Nacht auf ihren kleinen Pferben; hier aßen unb tranken, kauften unb ver¬ 
kauften sie. Ihre Frauen unb Kinber führten fie in großen Ochsenwagen mit 
sich. Eine Heimat hatte ber Hunne nicht; er wußte nicht, wo er geboren war, 
woher er stammte. Er kannte keinen Gott unb keine Religion; wie bas unver¬ 
nünftige Tier folgte er seinen sinnlichen Trieben, unb an Raub unb Morb, 
Branb unb Plünbemng hatte er seine Lust. 
2. Attila. Die Hunnen zerfielen ursprünglich in verschiebene Stamme. 
Diese vereinigte ber Hunnenkönig Attila (Väterchen) ober Etzel zu einem ge¬ 
waltigen Reiche. In einem großen Dorfe zwischen Theiß unb Donau hielt er 
sein Hoflager. Sein Palast war ganz aus Holz erbaut unb mit vielen Hallen 
umgeben. Mit einer halben Million Krieger zog er um bie Mitte bes 5. Jahr- 
hunberts weiter nach Westen; bis an ben Ozean wollte er sein Reich ousbehnen.