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&*nb u. Leute. — VS. Hünengräber und Hünenbetten in Norddeutschland. 75 
^ohlenreste gefunden worden. Man schließt daraus, daß zu der Be¬ 
gattung ein Brandopfer gehörte, daß der Boden der Grabkammer, 
man den Toten auf ihn niederlegte, nach heiligem Brauch durch 
Feuer gereinigt wurde. Dem Toten gab man in sein Grab Schmucksachen, 
Waffen und andere Gegenstände mit. So hat man Trink- und Speise- 
öeschirre aus Ton, Keile, Hammer, Lanzen- und Pfeilspitzen aus Teuer¬ 
em, Werkzeuge zum Schneiden, Graben und Stechen aus Knochen und 
Horn gefunden. Als Schmuckgegenstände fanden sich Tierzähne, Stücke 
und Perlen von Bernstein. Aber auch Geräte und Schmuck aus Metall, 
uus Kupfer, Bronze und Eisen sind in den Steingräbern aufgefunden 
worden. 
3. 
Das Vorkommen von Eisen zeigt, daß die Errichtung dieser Gräber 
Uls an die geschichtliche Zeit hinan, ja bis in diese hineinreicht, daß sie 
Teil nicht so alt sind, als man früher angenommen hat. 
Diese Gräber gehören sicher einer sehr alten Zeit an, und die ältesten 
unter ihnen mögen schon lange vor dem Beginn unserer Zeitrechnung 
Errichtet worden sein. Wir können uns schwer vorstellen, wie es in jener 
Een Zeit möglich gewesen ist, die gewaltigen Findlingsblöcke, die doch 
EMzeln weit über das Land zerstreut liegen, in so großer Zahl nach 
Ewer Stelle hinzuschaffen; wie man damals, als man noch keine Maschinen 
^Nnte, die ungeheuren Decksteine auf die Träger hinaufgehoben hat. 
Welche unsägliche Mühe muß das gekostet haben! Es waren wohl 
uur sehr Angesehene und Mächtige ihres Volkes, denen die kostbare Ehre 
Einer solchen Bestattung zuteil wurde. 
Die vielen Jahrhunderte, die über die Hünenbetten hingegangen 
!md, haben ihr Aussehen sehr verändert. Regen und Schnee haben 
.E Füllungen zwischen den Steinen weggewaschen, die Tragsteine sind 
umgesunken, die Decksteine zum Teil zwischen die Träger herunterge- 
Etten, die geöffneten Grabkammern sind ihres Inhalts beraubt worden. 
Anr meisten hat Menschenhand zur Zerstörung dieser uralten Grab- 
Uättcn beigetragen. In Menge sind die Steinblücke, die ein vorzügliches 
^aumaterial abgeben, weggeholt, gesprengt und verarbeitet worden. Von 
"En unzähligen Hünenbetten, die Norddeutschland einst besaß, sind nur 
wenige vorhanden. Auch diese würden wohl schon verschwunden 
K wenn nicht die Obrigkeit jetzt für die Erhaltung dieser ehrwürdigen 
Denkmäler aus uralter Zeit sorgte. Johannes Trojan.
	        
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