Die Jesuiten. Das Konzil zu Trient. II U—2i.
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bei ansteckenden Krankheiten und in andern Nöten furchtlos Hilfe
geleistet.
Ignatius von Loyola wurde der erste „General"; aus der
Zahl seiner Freunde wurde der hochgebildete Franziskus Xave-
rius der Apostel Indiens. In kurzem bedeckten sich die Apenninische
und die Pyrenäische Halbinsel sowie die Kolonien mit den Ordens¬
häusern der Gesellschaft Jesu.
* *7. 3m Geiste des Jesuitenordens wirkte auch die Kirchen»
v ersammlung zu Trient, die achtzehn Jahre dauerte.
Am Ende ihrer Beratungen scheiterten alle Versuche eines Aus¬
gleichs mit den Protestanten; die Kirche allein bestimmte die Lehren
des Glaubens.
Die Kirchenzucht wurde verbessert; für die Erziehung der Priester
sorgten neugegründete Seminare. Gleichzeitig wurde unter Mit¬
wirkung des Ignatius von Loyola die verfallene Inquisition
erneuert, die mit Feuer und Wasser gegen die „Abgefallenen" ein¬
schritt.
Alle Kräfte der Kirche sollten zusammengefaßt und den Zwecken
des Papsttums dienstbar werden.
8. Dieser große Gedanke fand seinen künstlerischen Ausdruck in
dem Kirchenbaustil des Barock (des „Jesuitenstils") mit seiner mäch¬
tigen Kuppel, um die alle Bauteile mit ihrem reichen Schmuck sich
als dienende Organe lagern.
Auch neue weibliche Orden wurden errichtet: zur Förderung
des Unterrichts die Ursulinen und die von der Engländerin Marie
Ward ins Leben gerufenen Englischen Fräuleins; zur Übung der
Wohltätigkeit, vor allem zur Krankenpflege, die Barmherzigen
Schwestern: der Gründer des Ordens war der Franzose Vincenz
von Paul, ein Bauernsohn gleich dem Papste Sixtus V., der seine
□ Laufbahn als Hirtenknabe begann. □
2. Philipp II.
1. Nach dem Augsburger Religionsfrieden legte Karl V. krank
und schwermütig seine Kronen nieder, um seinen Lebensabend in
einem spanischen Kloster zu verbringen. Dort beschäftigten ihn neben
politischen Sorgen technische Versuche, die zu der Erzählung von den
zwei Uhren Anlaß gaben. Ihm folgte in Spanien sein Sohn Philipp.