Full text: Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus (Abt. 1 = Unterstufe)

a. Bis zum Ausbruche des Samniterkrieges. 
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Alten, der alle Rechte in der Gemeinde auszuüben hatte und auch 
einen neuen König wählte, wenn der alte gestorben war. Die Ple¬ 
bejer. waren zwar freie Leute, hatten aber an der Verwaltung 
der Gemeinde keinen Anteil; sie waren teils Landbauern, teils Hand¬ 
werker. 
6. Die Abschaffung des Königtums. Um das Jahr 510 v. Chr. 
wurde die königliche Würde so gut wie abgeschafft; nur ein „Priester¬ 
könig" (rex sacrificulns) blieb. Die Rechte aber, die der König bis¬ 
her als oberster Richter und Heerführer gehabt hatte, wurden zwei 
Beamten übertragen, den K o n s u l n, die alle Jahre von der Ge¬ 
samtheit der Bürger (also auch von den Plebejern) auf je ein Jahr 
in den „Komitten" gewählt wurden. Diese Konsuln konnten aber 
nur aus dem Stande der Patrizier genommen werden. 
In Zeiten schwerer Kriegsgefahr wurde einem einzigen Beamten, 
dem Diktator, die höchste Gewalt übertragen, doch durfte er diese 
höchstens 6 Monate lang ausüben. 
Die eigentlich regierende Behörde in Rom war fortan der 
Senat, der aus 300 Männern bestand, während die Konsuln die 
Beschlüsse des Senats auszuführen hatten und namentlich im Kriege 
den Oberbefehl führten. 
7. Die Zenturiatkomitien. Wenn auch das Recht, die Beamten 
zu wählen und Gesetze und Verträge zu genehmigen, der ganzen 
Volksgemeinde zustand, so waren die Patrizier doch außerordentlich 
in der Übermacht. Denn das ganze Volk war in fünf Klaffen ge¬ 
teilt, von denen die e r st e die reichsten Bürger, also vornehmlich die 
Patrizier umfaßte. Jede Klasse aber zerfiel in eine Anzahl Unter¬ 
abteilungen oder Z e n t u r i e n, und zwar zählte die erste Klasse im 
ganzen deren 98. Die übrigen 4 Klassen hatten zusammengenommen 
nur 95 Zenturien (im ganzen waren es also 193), und da nun 
jede Zentnrie bei Abstimmungen in den Komitien nur eine Stimme 
abzugeben hatte, so ergab sich, daß die Patrizier stets in der Mehrheit 
waren und ihren Willen gegen die Plebejer durchsetzen konnten. 
8. Die Unterwerfung der Nachbargemeinden. Zu der Zeit, 
als das Königtum in Rom sein Ende fand, stand diese Stadt unter 
der Oberherrschaft der nördlich vom Tiber wohnenden Etrusker. 
Die Sage erzählt, daß der letzte König, Tarquinius Superbus, um 
seine Macht wiederzuerlangen, dieses Volk zu Hilfe gerufen habe. 
Um das Jahr 500 v. Chr. aber haben sich die Römer von dieser 
Fremdherrschaft befreit, und hierauf haben sie im Bunde mit den 
um das Stadtgebiet wohnenden Latinern die nächstwohnenden 
Hellivig, Lehrbuch der Geschichte für höhere Schulen, Unterstufe. 5
	        
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