Full text: Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus (Abt. 1 = Unterstufe)

b. Der Zweite Punische Krieg. 
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Land südlich vom Ebro den Karthagern überlassen hatten. Er war 
entschlossen, im Notfälle auch einen neuen Krieg gegen Rom zu 
führen. 
3. Der Kriegsfall. Sagunt fiel endlich mit reicher Beute dem 
karthagischen Feldherrn in die Hände; die Römer forderten von seinen 
Landsleuten zur Genugtuung seine Auslieferung, und da diese nicht 
gewährt wurde, so erklärten sie den Krieg. 
4. Hannibals Marsch nach Italien. Hannibal gedachte, den 
Krieg in Italien zu führen, weil er hoffen durfte, daß die Gallier 
im Polande sowie die römischen Bundesgenossen in Mittel- und 
Unteritalien ihn unterstützen würden. Er ließ daher seinen Bruder 
Hasdrubal mit entern Heere in Spanien zurück und führte selbst das 
Hauptheer im Frühjahr 218 v. Chr. über den Ebro. Nachdem er 
das nordwärts gelegene Land erobert hatte, überschritt er die Pyre¬ 
näen, durchzog Gallien und kam, wenn auch unter unsäglichen Schwierig¬ 
keiten, über den Paß des Kleinen St. Bernhard über die 
Alpen. 5 Monate nach dem Aufbruch aus Neukarthago langte er 
mit einem Heere von 20000 Mann zu Fuß und 6000 Reitern in 
Italien an. 
5. Die ersten Schlachten. Nachdem Hannibal seinen erschöpften 
Truppen Erholung gegönnt und seine Macht durch bedeutende gallische 
Zuzüge verstärkt hatte, schlug er am T i c i n n s den römischen Konsul 
Publius Cornelius Scipio, und gegen Ende des Jahres 
besiegte er beide römische Konsuln (Scipio und Tiberius Sempromus) 
an der Trebia (südl. v. Po). 
Im Frühjahr 217 v. Chr. erschien er hierauf, nachdem er den 
Apennin überschritten hatte, in Etrurien und vernichtete am T r a s i - 
menischen See das eine konsularische Heer der Römer und 
wenige Tage darauf die zur Hilfe herbeieilende Reiterei des zweiten. 
6. Die Diktatur des Qnintns Fabins Maximus. Die Römer 
mußten sich jetzt auf das Schlimmste gefaßt machen und übertrugen 
deshalb die gesamte Staats- und Heeresleitung einem Diktator, 
dem Quintus Fabius Maximus. Hannibal vermied indessen 
die Hauptstadt und wandte sich nach Unteritalien, um die römischen 
Bundesgenossen zum Abfalle zu bringen. Schon bisher hatte er sich 
ihnen gegenüber freundlich gezeigt, insbesondere ihre Kriegsgefangenen 
wiederholt ohne Lösegeld freigegeben. 
Fabius erkannte seine Aufgabe darin, zunächst sein Heer und 
leine Landsleute wieder Mut fassen zu lassen, indem er eine ent-
	        
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