Full text: [Teil 1 = Klasse 9, [Schülerband]] (Teil 1 = Klasse 9, [Schülerband])

strählchens Röckchen sie im Vorbeitanzen streifte, da waren 
sie wie von Goldstaub übersät. 
Jetzt sprang auch Frühlingswind auf die Wiese und 
tanzte mit seinem Schwesterchen. Alle Blumen neigten sich 
vor Freude, und die langen Quasten der Haselkätzchen schüttelten 
ihren goldenen Blütenstaub aus. Voll Entzücken winkten die 
Bäume mit ihren Ästen, die Vögel sangen dazu immer lauter 
und jubelnder, und Lotte klatschte jauchzend in die Hände. 
Aber über all der Herrlichkeit vergaß sie, auf ihre Brille 
zu -achten, und so streifte sie ihr ein schwankender Zweig von 
der Nase. 
Verschwunden waren plötzlich die beiden tanzenden Kinder, 
Lotte sah nur noch nickende Blumen und Äste. Da wurde ihr 
klar, daß sie die Brille verloren, sie suchte und suchte und fand 
sie nicht. 
Weinend eilte sie heim und achtete nicht auf den leisen 
Wind, der ihr kosend um die Löckchen strich, noch auf den 
Sonnenstrahl, der durch die Bäume blitzte. 
Als sie daheim ihre Erlebnisse erzählt hatte, meinte die 
Mutter tröstend, sie solle hübsch aufmerksam auf alles ringsunl 
achten, vielleicht könne sie dann die Brille wiederfinden. Das 
tat Lottchen auch und sah bald auch ohne Brille so viel Schönes 
im grünen Wald, daß es ihn immer lieber hatte und sich nie 
mehr wünschte, ein Stadtkind zu sein. 
38. Sonnlagskrüke. Von friedricb Güll. 
Kinderheimat in Liedern. Auswahl. Gütersloh 15)01. 8. 65. 
1. Von den Bergen glänzt der Schnee, 
auf den Wiesen blitzt der Tau; 
in der Tiefe ruht der See, 
spiegelt rein des Himmels Blau; 
in die Wasser klar und helle 
schaut vom Felsen die Kapelle.
	        
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