tls im Jahre 449 unserer Zeitrechnung die Angelsachsen 
unter der Führung der Helden Hengist und Horsa 
ihre Heimat, das heutige Holstein, verließen, um jenseits 
des brausenden und brandenden Nordmeeres im fernen 
Britannien sich eine neue Heimat zu suchen, da blieben 
die westlichen Küstenstriche des Landes eine geraume Zeit 
fast unbewohnt. Und das kann uns nicht wunder nehmen, 
denn diese Gegend bot damals ein nichts weniger als 
freundliches Bild. Ungehindert durch schützende Deiche 
drang die Salzflut des Meeres täglich zweimal über die 
flachen Ufer des Landes fast bis dahin, wo die höher 
liegende Geest ihrem Andringen ein Ziel setzte, und nur 
die erhöhten „Wurten" sahen alsdann wie Inseln aus 
dem schmutziggrauen Flutwasser hervor. Diese „Wurteu", 
die wir auch in anderen Küstengegenden Deutschlands, 
vornehmlich in Ostfriesland, antreffen, und die dort 
„Warfe" genannt werden, sind künstliche, von Menschen¬ 
hand aufgeworfene Hügel, bis zu deren Gipfel die Flut¬ 
welle nicht zu dringen vermochte, auf denen daher das 
auf den niedrigen Wiesen weidende Vieh Zuflucht fand 
und wo auch die menschlichen Wohnungen errichtet waren. 
Nach und nach aber besiedelte sich die Gegend wieder. 
Leute niedersächsischen Stammes waren es, aus dem heutigen 
Hannover und Westfalen eingewandert, gemischt mit Ost¬ 
und Westfriesen, die von den von ihren ehemaligen Bewohnern 
verlassenen Gegenden Besitz nahmen. Sie wuchsen hier 
bald zu einem Volke zusammen, das frei auf seinen Höfen 
in der Marsch wohnte, die nach ihnen Dithmarsch, d. H. 
Tiemann, Wiben Peter. 1
	        
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