„Ich singe, wie der Vogel singt, 
Der in den Zweigen wohnet; 
Das Lied, das aus der Kehle dringt. 
Ist Lohn, der reichlich lohnet. 
Doch, darf ich bitten, bitt ich eins: 
Laß mir den besten Becher Weins 
In purem Golde reichen." 
Er setzt' ihn an, er trank ihn aus: 
„O Trank voll süßer Labe! 
O wohl dem hoch beglückten Haus, 
Wo das ist kleine Gabe! 
Ergehts euch wohl, so denkt an mich. 
Und danket Gott so warm, als ich 
Für diesen Trunk euch danke." 
199. Leherzigunß. 
Von Göthe. 
Ach, was soll der Mensch verlangen 
Ist es besser ruhig bleiben? 
Klamniernd fest sich anzuhangen? 
Ist es besser sich zu treiben? 
Soll er sich ein Häuschen bauen? 
Soll er unter Zelten leben? 
Soll er auf die Felsen trauen? 
Selbst die festen Felsen beben. 
Eines schickt sich nicht für alle; 
Sehe jeder, wie ers treibe, 
Sehe jeder, wo er bleibe, 
Und wer steht, daß er nicht falle. 
290. Meeresstille. 
Von Göthe. 
Tiefe Stille herrscht im Wasser, 
Ohne Regung ruht das Meer, 
Und bekümmert sieht der Schiffer 
Glatte Fläche rings umher.
	        
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