Full text: Der Erbe von Stübeckshorn (1)

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eignis zu verkünden und zur Vorsicht zu mahnen. Nach 
alter sächsischer Sitte hatte jeder, dem die Botschaft ge¬ 
meldet wurde, die Verpflichtung, sie seinem Nachbar zu 
überbringen, und auf diese Weise konnten in einem oder 
zwei Tagen alle Bewohner des Gaues die Ladung zum 
Maitage erhalten. Als Hermann auf der Burg dem 
Vogt und seinem alten Freunde, dem Pater Wichmann, 
die Geschichte erzählt hatte, sagte der letztere: „Das ist 
eine Botschaft zur rechten Zeit, mein Sohn. Siehe, 
meines Bruders Sohn Altmann hatte die Absicht, morgen 
wieder abzureisen; jetzt aber wird er hier bleiben, bis der 
Strauß ansgefochten ist; denn ich glaube, wir können 
seinen Arm gebrauchen. Vielleicht findet sich in irgend 
einem Winkel der Burg auch noch ein Panzer, der mir 
paßt, und ein Schwert für mich wird auch noch wohl 
aufzutreiben sein. Wenn es gegen die Wenden geht, will 
ich nicht zurück bleiben; auch ich habe in meiner Jugend 
gelernt, mit den Waffen umzugehen. Doch siehe, dort 
kommt Altmann; wollen wir ihn fragen, ob er bleiben 
will?" Selbstverständlich bedurfte es keiner langen Ueber- 
redung bei demselben; freudig stellte er seine Kraft in den 
Dienst der Freunde, und als Hermann zu seinem Vater 
zurückkehrte, da konnte er ihm die tröstende Zusicherung 
geben, daß der Feind die Leute aus dem Lohengau wenigstens 
nicht unvorbereitet treffen würde. 
Fünftes Kapitel. 
Sei den sieben Steinhäusern. 
Vier Stunden südlich von Soltan, ungefähr in der 
Mitte zwischen den beiden Flecken Fallingbostel und Winsen 
an der Aller liegen in völlig öder Heide, auf einem mit 
Föhren bewachsenen Hügel, noch heute die sieben Stein¬ 
häuser, ehemals heidnische Opseraltäre. Sie bestehen 
aus kolossalen, im Viereck aufgestellten steinernen Trägern, 
über welchen ein oder mehrere Decksteine liegen, so daß
	        
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