— 17 —
Meinigen auf einem Fehdezuge gegen den Bischof von
Osnabrück, den stolzen Engelbert von Weyhe; zwei meiner
Brüder, Friedrich und Albert, lagern bereits vor seiner
Feste Iburg, und ich bin jetzt auf dem Wege dorthin,
um ihnen zu helfen. Hinter mir her kommt noch mein
Bruder Walter mit dem Fußvolk. Hast Du deshalb
Lust, so schlag ein. An Beute soll es Dir nicht fehlen,
und auch Deine Genossen sollen ihren reichlichen Anteil
erhalten. Laß Deinen Stolz einstweilen bei Seite und
tritt in unsern Dienst; ich denke, es hat noch keinem
Schande gebracht, mit den Gebrüdern Post gemeinsame
Sache gemacht zu haben. Ich, Ludwig Post, bin der
jüngste der Brüder; unser Name ist bekannt im ganzen
Westfalenlande, und schon in mancher Fehde haben unsere
Waffen die Entscheidung herbeigeführt."
Der Fahrende horchte auf, als er diesen Namen
hörte. „Du hast Recht," sagte er, „die Gebrüder Post
habe ich oft nennen hören, seitdem ich in hiesiger Gegend
umherstreife. Und da Du mir und meinen Genossen
jetzt das Anerbieten machst, mit Euch zu ziehen, warum
sollte ich nicht zustimmen, zumal Du auch versprichst,
meinem Weibe und meinem Kinde eine Zuflucht zu ge¬
währen? Denn wahrlich, ich bin das fahrende Leben
leid und ich sehne mich nach einem Anschluß und nach
ernster, ritterlicher Arbeit. Von heute ab stehe ich des¬
halb in Deinem Dienst, so lange es Dir und mir ge¬
fällt." Und er streckte den Ritter Ludwig Post die Hand
entgegen und dieser schlug ein; der Vertrag war damit
besiegelt.
Auf einen lauten Ruf traten jetzt die beiden Ge¬
fährten des fahrenden Ritters herzu, die sich nicht wenig
wunderten, ihren Herrn mit einem fremden Reitersmann
zusammen zu sehen. Mit wenigen Worten machte er
ihnen die Mitteilung, daß er einstweilen in den Dienst
eines andern Ritters getreten sei. „Du, Vollradt," sagte
er, „bleibst bei mir und begleitest mich auf der Fehde;
Du aber, Kunz, bleibst als Schutz bei meinem Weibe
und meinem Kinde und stehst ihnen zu Diensten, wann
Tie mann, Parricida. 2