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Meinigen auf einem Fehdezuge gegen den Bischof von 
Osnabrück, den stolzen Engelbert von Weyhe; zwei meiner 
Brüder, Friedrich und Albert, lagern bereits vor seiner 
Feste Iburg, und ich bin jetzt auf dem Wege dorthin, 
um ihnen zu helfen. Hinter mir her kommt noch mein 
Bruder Walter mit dem Fußvolk. Hast Du deshalb 
Lust, so schlag ein. An Beute soll es Dir nicht fehlen, 
und auch Deine Genossen sollen ihren reichlichen Anteil 
erhalten. Laß Deinen Stolz einstweilen bei Seite und 
tritt in unsern Dienst; ich denke, es hat noch keinem 
Schande gebracht, mit den Gebrüdern Post gemeinsame 
Sache gemacht zu haben. Ich, Ludwig Post, bin der 
jüngste der Brüder; unser Name ist bekannt im ganzen 
Westfalenlande, und schon in mancher Fehde haben unsere 
Waffen die Entscheidung herbeigeführt." 
Der Fahrende horchte auf, als er diesen Namen 
hörte. „Du hast Recht," sagte er, „die Gebrüder Post 
habe ich oft nennen hören, seitdem ich in hiesiger Gegend 
umherstreife. Und da Du mir und meinen Genossen 
jetzt das Anerbieten machst, mit Euch zu ziehen, warum 
sollte ich nicht zustimmen, zumal Du auch versprichst, 
meinem Weibe und meinem Kinde eine Zuflucht zu ge¬ 
währen? Denn wahrlich, ich bin das fahrende Leben 
leid und ich sehne mich nach einem Anschluß und nach 
ernster, ritterlicher Arbeit. Von heute ab stehe ich des¬ 
halb in Deinem Dienst, so lange es Dir und mir ge¬ 
fällt." Und er streckte den Ritter Ludwig Post die Hand 
entgegen und dieser schlug ein; der Vertrag war damit 
besiegelt. 
Auf einen lauten Ruf traten jetzt die beiden Ge¬ 
fährten des fahrenden Ritters herzu, die sich nicht wenig 
wunderten, ihren Herrn mit einem fremden Reitersmann 
zusammen zu sehen. Mit wenigen Worten machte er 
ihnen die Mitteilung, daß er einstweilen in den Dienst 
eines andern Ritters getreten sei. „Du, Vollradt," sagte 
er, „bleibst bei mir und begleitest mich auf der Fehde; 
Du aber, Kunz, bleibst als Schutz bei meinem Weibe 
und meinem Kinde und stehst ihnen zu Diensten, wann 
Tie mann, Parricida. 2
	        
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