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alsbald ihre Stellungen. So trieb er sic von Eisenach nach (Sotlm,
wo es ihm beinahe gelungen wäre, die gesamten Generäle, die im
fürstlichen Schlöffe beim Frühstück saßen, gefangen zu nehmen.
Vielleicht war es ihre Absicht, den König hinzuhalten und den
Feldzug in die Länge zu ziehen, weil sie wußten, daß in Schlesien
die Österreicher Fortschritte machten, und sie ihn verhindern woll¬
ten, nach bchlesien zu eilen, um feinen dort hart bedrängten Trup¬
pen fjilfe zu bringen. Ende Oktober kam Friedrich nach Leipzig,
defjen Kommandant, der Feldmarfchall Heith, von den Franzosen
vergeblich aufgefordert war, die Stadt zu übergeben. Don Leipzig
aus trieb er die Feinde über die Saale, und am 5. November stand
er ihnen bei Roßbach unweit Lützen, wo einst Gustav Adolf den
Heldentod gefunden hatte, gegenüber. Die Stellung der Truppen
war so, daß das den Preußen ungefähr an doppelter Anzahl über¬
legene l^eer der Franzosen und der Reichsarmee jene fast umzingelt
hielt, und schon glaubte Soubife, ihnen an diesem Tage den Heft
geben zu sönnen und dem Kriege ein Ende zu machen. Friedrich
hatte feinen Truppen befohlen, sich vorläufig ruhig zu verhalten
und sich ihr Mittagessen zu kochen; diese Untätigkeit der preußen
hielt Soubife für Furcht. Als nun gar der König befahl, das
Lager abzubrechen, glaubten die Franzosen, daß er die Flucht er¬
greifen wolle, und nun hielten sie den Augenblick für gekommen,
ihn anzugreifen und zu vernichten. Aber das war es, worauf
Friedrich gewartet hatte. Der schneidige Heitergeneral von Seyd-
litz ließ fofort feine Heiter aufsitzen, was in wenigen ZHinuten aus¬
geführt war; und wie ein Sturrmvctter fuhr er jetzt in die Heihen
der Franzosen und der Heichsarmee, die eher alles andere, aber
keinen Angriff seitens der Preußen erwartet hatten. Die Heichs¬
armee hielt diesem Angriff der Heiter, dem sich auch bald die Ar-