16 Naturerzeugnisse und ihre Verwertung. — Verkehrswege. 
Meeres bringt größeren Feuchtigkeitsgehalt der Luft, düstere Bewölkung, 
Nebel, reichlichere Niederschläge und stärkere Winde hervor. Vorherrschend 
ist der Wind aus NW., W., SW. (letzterer fast 1/4). Im Frühjahr herrschen 
Winde aus N. oder O. vor. 
V. Vaturerzeugnisse und ihre Verwertung. 
Der frühere Waldreichtum ist nicht mehr vorhanden und damit ist auch 
eine Reihe von Tierarten verschwunden. Bär und Wolf noch im vorigen Jahrhundert. 
1819 der letzte Biber bei Dömitz. Kiefern- und Buchenwaldungen sind vorherrschend. 
Gartenland 0,32%, Marschen 8%. Verhältnis von Kultur- gegen Ödland 
in Hannover wie 12 zu 7, in Hildesheim wie 8 zu 1, in Lüneburg wie 7 zu 5, in 
Osnabrück wie 4 zu 5. Hier also die größte Ödfläche. — Ackerbau hervorragend, 
namentlich in der Marsch, in den Thälern zwischen Leine und Weser, im Regierungs¬ 
bezirk Hildesheim, Hannover (südlich) und Osnabrück. Die Geest in Hannover und 
Lüneburg kann leicht bewässert werden, ist daher ertragsfähiger, als im Meppenschen. 
Roggen und Hafer gedeihen überall, Weizen in den Marschen unb fruchtbaren vorhin 
genannten Gegenden. Buchweizen ist die Hauptfrucht der Moore und Heide. Hülsen¬ 
früchte mehr im Süden, Flachs, Hopfen im Wendlande, Tabak bei Northeim und 
Duderstadt, Zuckerrüben im Hildesheimschen und Göttingschen. Kartoffeln und Obst 
überall. Viehzucht bebeutenb. Pserbe im Stabeschen, Rinbvieh im Regierungs¬ 
bezirk Aurich, Schafe unb Schweine im Regierungsbezirk Lüneburg, Ziegen im Regie¬ 
rungsbezirk Hilbesheim am meisten. Fischerei an ben Küsten von Stabe unb 
Ostfrieslanb (Schellfische, Kabeljau, Rochen, Heringe, Austern u. f. w.) sowie in ben 
Flüssen (Lachs, Sorbetten [©ms], Forellen [Harzbäche]). 
Die Erzeugnisse ans bem Mineralreiche unseres Laubes bestehen teils in bem 
Gewinne, welchen bie Bergwerke liefern (Eisen, Zink, Blei, Kupfer, Silber, Schwefel 
unb Kalkspat), teils in Steinkohlen (Piesberg, Deister, Osterwalb, Süntel, Rehburg), 
Schwefel bei Duingen, Braunkohlen (Ilfeld, Weetzen, Uslar) unb Torf in ben Mooren. 
Ferner Salz in Egestorf, Neuhatt Bei Hannover, Salzbetfnrt, Salzberhelben, Lüne¬ 
burg, Müttber, Rothenfelbe. bei Göttingen u. s. w. Nutzbare Steine unb Thon- 
erben. Viele Fabriken für Hüttenbetrieb unb Maschinenbau u. f. w., chemische Fabriken, 
Brauereien, Zigarrenfabriken, Brennereien, Fleischwarenfabriken u. s. w. (Nenne 
solche an versthiebenen Orten.) 
In ben Großhanbel gehen folgenbe Rohstoffe über: Getreibe, welches bie 
Provinz genügenb hat, Flachs unb Hebe in ben Bezirken Hilbesheim, Hannover, Lüne¬ 
burg, Osnabrück, Hopfen in Dannenberg, Preiselbeeren in Celle unb Harz, Holz in 
Hilbesheim, Hannover, Lüneburg. Der Hanbel mit Pf erben, Rinbvieh, Schweinen unb 
Schafen ist bebeutenb; auch bie Erzeugnisse ber Spinnerei unb Weberei, bes Berg- 
unb Hüttenwesens, ber Maschinen- unb Gummifabriken bitben ansehnliche Hanbelsartikel. 
VI. Verkehrswege. 
Die natürlichen Verkehrswege sind die Flüsse. Viele Schiffe auf den 
Flüssen und auf dem Meere vermitteln den großen Verkehr. Künstliche 
Wasserzüge oder Kanäle, die bald zur Entwässerung oder Bewässerung von
	        
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