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bestündigen Begleiter, gemischt ist, und einem vorzüglich schönen Glanze,
den es beständig behält, selbst in dem stärksten Feuer, in welchem es
nur geläutert, mithin edler wird. Dieses edle Metall findet sich fast
nur gediegen, teils als Goldsand, teils als einzelne Körner im Sande
der Flüsse oder in den Gebirgen meist moos- und drahtförmig, auch
krystallisiert in sehr kleinen Krystallen oder eingesprengt, während fast
alle andern Metalle mit andern Erzen gemischt vorkommen, aus denen
sie nur mit Mühe und Kosten geschmolzen werden müssen. Selten
kommt es in großen Massen oder Klumpen vor. Wenige Stücke
sind einige Gramm schwer und größere Massen von einigen Kilo—
grammen sind selten. Doch fand einmal ein glücklicher Brasilianer
in seinem Vaterlande einen Goldklumpen von 1280kg, der weit über
drei Millionen Mark Wert hatte.
Peru und Merxiko waren die ergiebigsten Goldgruben der letzten
drei Jahrhunderte; doch scheinen sie jetzt fast ganz erschöpft zu sein
In Rußland findet man Gold am Ural, mitunter Stücke von bedeu—
tender Größe, z. B. 1842 eine Masse von 43k8. Deutschland ist
arm an Gold, wie überhaupt Europa, welches nur in Ungarn reiche
Goldminen hat. Das meiste Gold wird gegenwärtig in Kalisornien
gefunden, und zwar als Waschgold im aufgeschwemmten Flußsande.
Ein ehemaliger Schweizer Hauptmann fand 1848 beim Graben eines
Mühlbaches am Sacramento⸗Flusse das erste Goldkorn und sammelte
in wenigen Tagen für 225 Dollars. Im Jahre 1853 wurden schon
für 67 Millionen Dollar Gold ausgeführt. Auch Asien ist reich an
Gold; goldene Gefäße sind dort bei Großen und Reichen so gemein
wie bei uns kupferne und eiserne. Jedoch ist der Goldreichtum
Amerikas, namentlich Kaliforniens, desgleichen Australiens am bedeu—
tendsten. — Das reine Gold wird von Luft, Nässe, Feuer und den
gewöhnlichen Säuren nicht zersetzt. Nur in Königswasser löst es sich
auf und wird durch Eisenvitriol niedergeschlagen. Es schmilzt nur in
der Weißglühhitze. — Der starke Glanz, die schöne Farbe, die große
Dehnbarkeit, die Luft- und Feuerbeständigkeit sind Ursache der mannig—
fachen Benutzung des Goldes. Da es so weich und geschmeidig ist,
das es sich schneiden und biegen läßt, so müssen es die Goldarbeiter
stets mit etwas Kupfer zusammenschmelzen (legieren) Die Feinheit
des legierten Goldes wird nach Tausendteilen bestimmt. Unvermischtes
Gold heißt darnach tausendteiliges oder Feingold. Eine Mischung,
welche 500 Tausendteile Gold und 500 Tausendteile Kupfer enthält
ist 300teilig oder ihr Feingehalt ist 500. Eine Mischung von 4
Gold und 4 Kupfer hat 750 Tausendteile Gold und 250 Tausend—
teile Kupfer und heißt 750teilig oder ihr Feingehalt ist 750. Sie
entspricht dem frühern 18karütigen Golde. Um den Goldgehalt zu
erproben, macht man mit dem zu prüfenden Golde einen Strich auf
einen Probierstein (schwarzen Kieselschiefer) und tröpfelt auf denselben
etwas Scheidewasser. Bleibt der Strich unverändert, so ist das Gold