Full text: Mit einem Stahlstich (Bd. 1)

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Drittes Hauptstück. 
Das Christenthum. 
Als es Constantia dem Großen gelang. Dioclctians 
Entwurf iw. Wesentlichen sesthalrend, Einheit der Bewe¬ 
gung mit Theilnng der Geschäfte zu verbinden, war das 
Weltreich der Römer völlig geworden, was es nach dem 
Rathschlnffe der Vorsehung hatte werden sollen, ein 
Schmelztiegel, worin jede widerstrebende Eigentümlichkeit 
der Völker sich anflösle. Vorgearbeitet hatte den Rö¬ 
mern die macedonischc Fürstenschulc, indem sie Griechen 
und Orientalen mischte und Elemente des hellenischen 
Geistes weit über das Morgenland ausstrente. Tie zum 
Theile planlos hingeworsne Saat war in dem Lande, 
welches Griechen und Römer als Wiege aller Liefern 
Weisheit betrachteten, in Aegypten, zu einer merkwürdi¬ 
gen Frucht gediehen, die gleich sehr dem Orient und 
Occidcnt angehörte. Und als zur Zeit des Augustus 
An axila ns von Larissa den vergcßncn Pythagvräismus 
wieder erweckte, als Apollon ins, ans angeschncr Fa¬ 
milie der kappadocischen Stadt Tyana, gestorben gegen 
das Jahr 90 unsrer Zeitrechnung, dessen Leben Philo- 
stratus der Aclterc ans Befehl der Kaiserin Julia 
Domna, wiewohl sehr abcnthenerlich, beschrieben hat, 
durch sein phantastisches Wesen die Aufmerksamkeit noch 
mehr auf diese Seite hinlenkte, und in Folge hievon 
Manche vermutheten, Pythagoras habe den Aegyptiern, 
Plato dem Pythagoras nachgebildet, und wenn man nur 
tief genug cinzndringcn vermöge, so werde hinter den 
verschiedenartigsten Philosophemcn und Kulten dieselbe 
zu Grund liegende Wahrheit erscheinen: so war es ein 
Alexandriner, Ammonius Sakkas oder der Lastträ¬ 
ger, gestorben um 245 , der diese Ansicht zu einem über¬ 
schwänglichen Systeme ausbildcte, und ein Aegyptier, sein 
Schüler Plotin ns, gcst. 270, der das Geheimniß der 
Menge mittheilte; Porphyr!ns aus Tyrus, gcst. 304,
	        
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