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(Gregoriauischer Kalender oder neuer Styl, 1582) ge¬
stiftet hat, und
Sixtus V. (1585—1590), einer der größten Herrscher Italiens,
der, einer nach Italien eingewanderten slavischen Familie angehörig,
sich aus niedrigem Stande zur päpstlichen Würde emporschwang.
Er machte dem Banditenunwesen im Kirchenstaate ein Ende, hielt
durch strenge Gerechtigkeitspflege Zucht und Ordnung aufrecht und
verschönerte Rom durch prachtvolle Anlagen.
Künste und Wissenschaften entfalteten sich in Italien zur herr¬
lichsten Blüthe. Unter den Künstlern des fünfzehnten und sech¬
zehnten Jahrhunderts ragen besonders hervor:
Leonardo tut Vinci, geb. 1452 in dem Flecken Vinci, unweit
Florenz, einer der berühmtesten Maler Italiens. Er ging 1515,
einem Ruf Franz I. folgend, nach Frankreich und starb in Fon¬
tainebleau 1519. Sein bekanntestes Meisterwerk ist das heilige
Abendmahl im Refectorium der Dominikaner in Mailand.
Michael Angelo Buonarotti, gewöhnlich Michel Angelo ge¬
nannt, geboren 1474 im Florentinischen, gest. 1564, ausgezeichnet
als Bildhauer und Baukünstler uud mehr noch als Maler. Als
sein Meisterwerk in der Malerei gilt sein jüngstes Gericht in
der Sixtinischen Kapelle in Rom.
Rliphael Sanzio, geb. 1483 in Urbino, von Vielen als der
größte Meister der italienischen Schule augesehen. Er lebte vor¬
zugsweise in Rom, wo er seinen Namen durch herrliche Wand¬
gemälde im Vatiean verewigt hat, und starb 1520, allgemein be¬
trauert, in der Blüthe seines Alters.
Antonio AÜCflri, nach seinem Geburtsorte gewöhnlich Cor-
regio genannt (geb. 1494, gest. 1534), ein berühmter Maler.
Titiano Vecellio (gest. 1576), bekannt unter dem Namen Titian,
gleichfalls berühmter Maler.
Lttdovico Ariosto, geb. 1474, gest. 1533, ein genialer Dichter,
der Verfasser des „rasenden Roland" (Orlando furioso).
Torquato Tasso, geb. 1544, gest. 1595, der begeisterte Sänger
des „befreiten Jerusalems".