Full text: Der heimatkundliche Unterricht für die Schulen der Provinz Hannover

Allgemeines. 
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18931, in Hessen-Nassau 43145, in Rheinland 45405, in Hohenzollern 688. In Berlin 
wohnen also säst 5 Prozent, in der Provinz Posen fast 10 Prozent Juden. 
Ans vorstehender Anmerkung geht hervor, baß die Rheinprovinz, Schlesien, 
Brandenburg, Sachsen und Westfalen eine größere Bevölkerungsziffer ausweisen, 
als Hannover. Nach der Größe nimmt Hannover die dritte Stelle ein unter 
den 12 preußischen Provinzen, nack der Bevölkerung die sechste. — Im Durch¬ 
schnitt kommen in Hannover 56,6 Einwohner auf 1 qkm, in der Rheinprovinz 
161,5, in Westfalen 109, in Schlesien 102, in Hessen-Nassau 101,5, in Sachsen 
96, in Brandenburg 86, in Schleswig-Holstein 61, in Posen 59, in West- 
Preußen 55,2, in Ostpreußen 53, in Pommern 50. Hannover erhält demnach 
mit Rücksicht auf die Volksdichtigkeit den neunten Platz, was darin begründet 
ist, daß Hannover viele unfruchtbare Gebiete als Moore und Heiden enthält 
und vorzugsweise Ackerbau treibt, während die stärker bevölkerten Gegenden 
eine zahlreiche Fabrikbevölkerung haben. 
Anmerk. Die einzelnen Provinzen haben in runden Zahlen ausgedrückt folgenden 
Flächeninhalt. 
1) Provinz 
Brandenburg 
. . . 40000 qkm 
(720 Quadrat-Meilen), 
2) 
Pommern 
. . . 30000 „ 
(550 
„ 
3) 
Ostpreußen 
. . . 37000 „ 
(671 
„ 
4) 
Westpreußen 
. . . 25000 „ 
(463 
„ 
5) 
Posen 
. . . 29000 „ 
(526 
„ 
6) „ 
Schlesien 
. . . 40000 „ 
(720 
, 
7) 
Sachsen 
. . . 25000 „ 
(458 
„ 
8) 
Schleswig-Holstein . . . 
. . . 19 000 „ 
(342 
„ 
9) 
Hannover 
. . . 38 000 „ 
(698 
„ 
10) 
Westfalen 
. . . 20000 „ 
(367 
„ 
11) „ 
Hessen-Nassau 
. . . 15000 „ 
(285 
„ 
12) „ 
Rheinprovinz 
. . . 27000 „ 
(490 
„ 
Gar mannigfaltig ist das Bild der Erdoberfläche der Provinz Hannover, 
wie eine auch nur oberflächliche Betrachtung der Bodengestalt ergibt; eine 
Wanderung durch die Berg - und Hügellandschasten unserer Provinz, durch die 
üppigen Fruchtgesilde am Fuße derselben, durch den golduen Gürtel, der sich 
als Marschboden an der Nordsee und mehreren Flüssen in seiner Eigenartigkeit 
zeigt, muß das Herz mit Freude erfüllen. Dagegen sonnen unsere Moore und 
Heiden freilich nicht ankommen, sie stimmen mehr düster und melancholisch; der 
thätige und strebsame Bewohner unserer Provinz hat es aber doch verstanden, 
auch diese hin und wieder gering geachteten Gegenden mit Vorteil zu benutzen, 
und er fühlt sich hier so glücklich, daß ihm seine dürftige Heimat über alles 
gilt und er sie nicht gern mit anderen Gegenden vertauschen möchte. 
Der südliche Teil der Provinz ist Gebirgs- und Hügelland, der nördliche 
gehört der norddeutschen Tiefebene an; ersterer nimmt ungefähr ein Viertel, 
letzterer drei Viertel des Gebietes ein. Im Südosten erhebt sich das mächtige 
Harzgebirge mit seinen engen Thälern, wo über Klippen mächtige Waldbäche 
rauschen, wo in dunklen Tannenwäldern das Geläute der Herben und die Art 
bes Walbarbeiters tönen, und wo tief im Innern der Erde der Mensch den unter¬ 
irdischen Schätzen nachspürt. — Ein reich verzweigtes Berg- unb Hügellanb ist 
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