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her übergab. So verschwand der heidnische Götzendienst bald, und ein
christliches Leben entfaltete sich in der Mark. Deutsche Sprache und deutsche
Sitten kehrten im Lande ein, uud schon bei Albrechts Tode (1170) war
aus der früher verödeten Mark ein gesegneter deutscher Landstrich geworden.
2. Otto I. 1170-1181
a. Der Kaiser giebt ihm die Lehnshoheit über Pommern. —
Otto I. war der Sohn Albrecht des Bären. Er hatte viele Kämpfe mit
den Dänen zu bestehen, welche gern Pommern, das in damaliger Zeit zum
deutschen Reiche gehörte, an sich gerissen hätten. Damit aber ihr Plan
verhindert würde, gab der deutsche Kaiser, Friedrich I., auch Barbarossa
over Rothbart genannt, dem Markgrafen Otto die Lehnshoheit über
Pommern.
b. Er stiftete das Kloster Lehnin, welches auch seine Begräbniß-
stätte geworden ist.
3. Otto II. 1184—1205.
a. Sein Streit mit dem Erzbischof von Magdeburg. — Otto, ein
Sohn des vorigen Herrschers, gerieth in Streit mit dem Erzbischof von
Magdeburg, weil er einen Kreuzzug gelobt und hernach nicht ausgeführt
hatte. Daher belegte ihn derselbe mit dem Banne. Otto versöhnte sich
aber später wieder mit dem Erzbischof und schenkte ihm seine sämmtlichen
Familiengüter. Dadurch wurde er vom Banne nnd von seinem gelobten
Kreuzzuge befreit.
b. Er führte einen neuen Krieg gegen die Dänen, die wieder Pom¬
mern an sich bringen wollten, und bereitete ihnen bedeutende Niederlagen.
4. Atbrcd)t II. 1205—1220.
Otto II. starb ohne Kinder, daher folgte ihm sein Bruder, Albrecht II.
Er hatte gleich seinen Vorgängern viel Streit mit den Dänen, weil sein
Bestreben hauptsächlich darauf hinausging , Brandenburg nach der Ostsee
hin zu erweitern.
5. Johann I. nnd Otto III. 1220-1267.
a. Ihre seltene Eintracht. — Beide waren noch sehr jung, als der
Vater, Albrecht II., starb. Daher übernahm ihre kluge Mutter, die
Markgräfin Mathilde, die Regierungsgeschäfte. Als sie aber zum noth¬
wendigen Alter herangewachsen waren, regierten sie gemeinschaftlich mit
seltener Brüderlichkeit bis an ihren Tod, der sie fast gleichzeitig ereilte.
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