Full text: Grundriß der Weltgeschichte

III. Römische Geschichte. 2. Periode, 510—264 v. Chr. 59 
Diktator Papirius Cursor und seinen Reiterobersten Fabius 
Rullianus mehrere Siege. 
5*. Im dritten Kriege (298—290) siegten die Römer 
gegen die Samniter, Umbrer, Etrusker und Gallier bei Tenti- 
num in Umbrien (295), wo auch der jüngere Deeins Mus 
sich dem Tode weihte. Den Krieg beendete Curius Dentatns 
nach Besiegung der mit den Samnitern verbündeten Sabiner. 
Die Samniter und ihre Verbündeten erkannten Roms Ober¬ 
herrschaft an. Die Römer waren nun Herren Mittelitaliens. 
6. In Unteritalien war Tarent durch Reichtum und 
Seehandel die bedeutendste der dortigen griechischen Städte. Als 
die Tarentiner römische Kriegsschiffe vernichteten und eine römische 
Gesandtschaft verhöhnten, kam es zum Kriege. Die weichlichen 
Tarentiner suchten Hilfe bei dem kriegslustigen Könige Pyrrhus 
von Epirus. Dieser kam mit einem ansehnlichen Heere nach 
Unteritalien und siegte mit Hilfe seiner Elefanten bei Heraklea 
(in Lukanien) über die Römer (280). Vergeblich bot er den 
Römern durch seinen Abgesandten Cineas Frieden an. So 
lange der Feind noch in Italien stehe, erklärte der blinde Se¬ 
nator Appius Claudius, könne von Friedensunterhandlungen 
nicht die Rede seiu. Wie eine Versammlung von Königen er¬ 
schien dem Cineas der römische Senat. Die höchste Achtung aber 
flößte dem Pyrrhus der römische Gesandte Fabricins Luscinns 
ein, der weder durch Geld sich bestechen, noch durch den plötz¬ 
lichen Anblick eines Elefanten sich einschüchtern ließ, vielmehr 
den Pyrrhus vor dem Vergiftungsanschlag des königlichen Leib¬ 
arztes warnte. 
7. Wie schon das erste Mal, so siegte Pyrrhus auch in 
einer zweiten Schlacht, bei Ascuhmt in Apulien (279), nur 
mit großem Verluste. „Noch ein solcher Sieg", rief er ans, 
„und wir sind verloren." Er ging nun nach Sicilien, um den 
dortigen Griechenstädten gegen die Karthager Hilfe zu bringen. „ 
Rach Italien zurückgekehrt, kämpfte er noch einmal gegen die 
Römer, wurde aber bei Benevent (275) von dem Konsul Cu- Schlacht 
rius Dentatus geschlagen. Nun gab er Italien auf und bei 
kehrte nach Griechenland zurück, woselbst er bei Erstürmung der Benevent. 
Stadt Argos als ein Abenteurer starb. Tarent (272s und 
ganz Unteritalien ergab sich den Römern. So besaß Rom die 
Herrschaft über das ganze eigentliche Italien vom Makra 
und Rnbiko bis zur Südspitze (im Jahre 266, also gerade 100 
Jahre, nachdem die Einigung zwischen Patriciern und Plebejern 
erzielt war).
	        
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