Full text: Die Geschichte in tabellarischer Übersicht

— 138 
1618 
-1648 i C. Der große Krieg, 
a) Vorspiele. 
1. Der Donauwörther Handel. 1607. 
Die protestantische Reichsstadt Donauwörth wird ge¬ 
ächtet, weil der Pöbel eine Mönchsprozession gestört hatte. 
Achtoollstreckung durch Maximilian, Herzog von Bayern 
(Jesuitenzögling), er besetzt die Stadt und unterdrückt die 
evangelische Lehre. 
1608 Die protestantische Union der meisten reformierten und luthe¬ 
rischen Fürsten; die mächtigsten lutherischen Fürsten, 
Kursachsen und Brandenburg, bleiben fern. 
Der Wittelsbacher Friedrich IV. von der Pfalz ist 
das Haupt der Union. Anlehnung an Frankreich. 
1609 Die katholische Liga, gestiftet, von dem Wittelsbacher Maxi¬ 
milian von Bayern, unabhängig vom Kaiserhause. 
Anlehnung an Spanien. 
2. Der Zülich-Klevifche Erbfolgestreit. 1609 —1614. 
1609 stirbt der geisteskranke Johann Wilhelm von 
Jülich-Kleve-Berg kinderlos. 
Die nächsten Erben sind: 
1. der Kurfürst Johann Sigismund von Branden¬ 
burg als Schwiegersohn der älteren verstorbenen 
Schwester; 
2. der Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Neu¬ 
burg als Sohn der jüngeren lebenden Schwester 
Johann Wilhelms. Beide Fürsten sind protestantisch. 
1609 Vertrag zu Dortmund: Beide Erben ergreifen gemein¬ 
sam Besitz, weil der Kaiser das Land als erledigtes Reichs¬ 
lehen einziehen will. 
Der Kaiser sendet im Einverständnis mit der Liga den 
Erzherzog Leopold Wilhelm mit spanischen Truppen in 
die Länder; die Union, unterstützt von Frankreich und 
Holland, vertreibt die Kaiserlichen aus Jülich. 
Die Ermordung Heinrichs IV. (S. 136) vereitelt 
eine kräftige Einmischung Frankreichs. 
1613 Entzweiung der Erben: Wolfgang Wilhelm wird 
katholisch und heiratet eine Schwester Maximilians von 
Bayern (Liga); Johann Sigismund wird reformiert und 
erhält dadurch den Beistand der Union und der Holländer. 
1614 Teilnngsvertrag von Xanten: 
Brandenburg erhält Kleve, Mark, Ravensberg 
und Ravenstein. 
Pfalz-Neuburg: Jülich und Berg.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.