Krieg gegen das Kaiserreich. 127
Kronprinzen von Sachsen zog gegen Chalons. Dort angekommen,
erfuhren sie, daß Mac Mahon bereits Chalons verlassen habe. ^
Er hatte nämlich den Plan gefaßt, nördlich zu ziehen, die
Deutschen zu umgehen nnd Bazaine zu entsetzen. Doch auch dieser
Plan wurde vereitelt, indem die Deutschen ihren Weg änderten uud
nach der nördlichen Champagne zogen, die Südarme/ durch dm
Argonnerwald, die vierte Armee durch das M aas that. Aus diesem A.
Wege kam es zu den Gefechten bei Buzancy am 27., bei Nonart 12.9Mmt
ant 29., bei Beaumont am 30. und bei Remilly am 31. Angnft, 13®eaumont
in welcheu die Deutschen den Sieg davon trugett. Mac Mahon blieb Augusts
nichts übrig, als sich in die Festung Sedan zuwerfen. Hier »i-August,
kam es am 1. September zur Schlacht, die abermals für die
Deutschen siegreich war. Am 2. September kapitulierte die Festung 15. ©ebnn
und Kaiser Napoleon übergab sich mit 80 000 Franzosen dem Könige
von Preußen, der ihm sein Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel zur
Verfügung stellte, wohin Napoleon sodann abreiste. An demselben
Tage hatte Bazaine in Metz einen Ausfall gewagt, war aber bei
Noiss eville zurückgeschlagen worden. Napoleon wurde von den
Franzosen des Kaiserthrones verlustig erklärt und in Frankreich wurde
die Republik ausgerufen. Die Kaiserin unb der kaiserliche Prinz
flohen nach England.
Mit der Gefangennahme Napoleons hatte der Krieg fein Ende ig. Krieg
nicht erreicht; er wurde vielmehr fortgesetzt unter der Regierung der Repubu/
nationalen Verteidigung.
Nach einer kurzen Ruhe bei Sedan nahm die dritte und vierte it. Die Ein-
Armee der Deutschen ihren Vormarsch auf Paris wieder auf; am von Paris.
5. September hielt König Wilhelm feinen Einzug in Rheims; am m Reim/
9. September zog der Herzog von Mecklenburg in Laon ein; am °'^ptSe"^teT’
17. September hatten die Deutschen Paris erreicht, und am 19. war 9_- 'ee*)t6r-
schon die Einschließung der Stadt vollendet. Ein Teil der Regierung, 2'o. ein»
Gambetta an der Spitze, verließ mittelst eines Luftballons Paris und Jon'wrll
verlegte feinen Sitz nach Tours. Der König nahm ant 5. Oktober 2\9‘^tef^br(reg
sein Hauptquartier in Versailles. 5- Dtto6er-
Je weiter die Deutschen in Frankreich vordrangen, desto 22. Schwie-
fchwieriger wurden die Verhältnisse in ihrem Rücken. Hier mußten nge Sa9e-
die eroberten Landesteile, die Hauptstraßen und Eisenbahnen besetzt
werden zur Sicherung des Transportes von Truppen und Kriegs¬
material, von Kranken und Lebensrnitteln. Zudem ist Frankreich