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Tugend gedeihen; und so konnte auch Frankreich nicht ge¬ 
holfen werden, weil nur die Tugenden der Regenten den 
Staaten ein kräftiges und dauerndes Glück gewähren 
können. 
Der erste Konsul Bonaparte, nachheriger Kaiser Na¬ 
poleon, fand Frankreich und mit ihm einen großen Teil des 
übrigen Europa durch die Revolution und durch die Zeit, 
die ihr vorangegangen war und sie zubereitet hatte, in ihren 
Grundfesten erschüttert und die Ordnung aller Dinge mehr 
oder weniger umgekehrt. In dieser Verkehrtheit und der 
daraus entstandenen Ermattung ward es ihm leicht, sowohl 
Frankreich als was mit ihm durch Verkehrtheit, Unglück 
und Leiden verwandt geworden war, Fesseln anzulegen. 
Allein diese Fesseln waren nicht die wohltätigen Fesseln 
einer vernunftmäßigen, großherzigen Macht, die nur die 
Willkür zügelt, um dem Recht freien Spielraum zu verschaf¬ 
fen; sie waren die ehernen Gewebe des selbstsüchtigen Ehr¬ 
geizes, und fester und fester wurden sie gezogen. Die ganze 
Nation sollte dieser Ehrgeiz mit fortreißen, sie auf alle Weise 
mit ihm selbst verstricken; Herr der Welt sollte das fran¬ 
zösische Volk sich wähnen, alle Staaten sollten ihm dienen, 
bis endlich seine Macht sich selbst vernichten und in ihrem 
Mißbrauch ihren Untergang finden würde. Es war dem ehr¬ 
geizigen Oberhaupt der französischen Nation Vorbehalten, 
alle Fehler zu begehen, welche Revolutionen herbeiführen, 
und das französische Volk alle Leiden der Revolution noch 
einmal bestehen zu lassen. Aber nach und nach erst sollten 
diese Leiden sich bereiten. 
Bonaparte als Konsul begann die Begründung seiner 
Macht dadurch, daß er die Ehre der französischen Waffen, 
welche in der letzten Zeit der Direktorial-Regierung gelitten 
hatte, schnell wiederherstellte. Die durch die Kriege der 
Revolution schon gebildeten und bewährten Generale, wir
	        
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