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Napoleon Bonaparte nicht die Stufen des französischen 
Thrones zu betreten, indem er sie vorher mit dem Blute 
eines Zweiges dieses Thrones gefärbt hatte. 
Doch nicht allein die Throne und was ihnen zunächst 
stand sollten vernichtet werden. Alles, was nicht blind der 
französischen Macht und ihren Grundsätzen huldigen würde, 
sollte unter ihrer Gewalt fallen. Wer von uns erinnert sich 
nicht an den Buchhändler Palm, der als Verleger zweier 
Schriften, deren Verfasser — der als ein Seher, aber zu kräftig 
ausgesprochen, was die französische Macht geworden und 
was Deutschland und die Menschheit von ihr zu fürchten 
habe, er nicht nennen wollte, auch auf fremdem und be¬ 
freundetem Grund und Boden auf des französischen Kaisers 
Befehl ergriffen und erschossen wurde1)! 
Und so war denn in kurzer Zeit eine Macht entstanden, 
an deren Gewalt die Nachwelt kaum glauben wird, weil sie 
ihr Beginnen und ihre Fortschritte nicht erlebt hat und uns, 
die sie zugelassen haben, und die Zeit, die sie zubereitet hatte, 
nicht gekannt hat. Wir aber haben es erlebt, diese Macht 
bis zu dem höchsten Mißbrauch anwachsen zu sehen und 
uns also hat gebührt zuerst der gerechte Schmerz über uns 
selbst, daß es so weit mit uns gekommen war, und dann der 
heilige Zorn, der, durch solche Schmach und solche Leiden 
v eranlaßt, endlich alle Alter und alle Geschlechter ergriffen 
hat2). — 
Wir haben schon erwähnt, daß England im Jahre 1803 
nach einem Frieden, der nur ein Jahr gedauert, das Losungs¬ 
wort des Krieges wieder ausgesprochen hatte. Im Jahre 1805 
’) Am 26. August 1806 in Braunau. Es handelte sich um 
die Schrift „Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung“, deren 
V erfassender Verleger Palm (in Nürnberg) sich zu nennen 
weigerte. 
2) Eine hier folgende Schilderung der Gewaltherrschaft des 
französischen (napoleonischen) Geistes in Europa ist, weil sie 
zu sehr abschweift und auch verallgemeinert, fortgelassen.
	        
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