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Österreich gegen Frankreich und ließ seine Truppen mar¬
schieren; allein sie waren noch nicht in die Schranken ge¬
treten, da hatten die französischen Waffen schon mächtig ge¬
siegt. Die Übergabe von Ulm hatte die Schlacht von
Austerlitz zur Folge, und bald wurde der Frieden
zwischen Österreich und Frankreich geschlossen. Österreich
brachte die bedeutendsten Opfer: wer kennt nicht den Inhalt
des Preßburger Friedens! Preußen wollte sich nicht
gleich zu Opfern entschließen und unterhandelte. Rußland
aber hatte keinen Frieden geschlossen und zog nur spät seine
Truppen über seine Grenzen zurück.
1806. Wir erinnern uns, wie das JaKr 1806, dessen
Schluß für Preußen so schmerzenreich werden sollte, begonnen
hat. Ein Senatuskonsult mußte dem französischen Kaiser
den Namen des Großen beilegen; denn Bonaparte, der die
Menschen nur nach ihren Mängeln berechnet, wußte, welchen
Einfluß Namen und Benennungen auf den großen Haufen
haben und daß, was oft ausgesprochen und wiederholt wird,
die Menge zuletzt betört und von ihr geglaubt wird.
Nun folgten Taten der Willkür rasch aufeinander; Ab¬
tretungen wurden erlistet oder erzwungen. Preußen mußte
Ansbach und Cleve mit Wesel und Neufchätel ab¬
treten1) ; das Königreich Neapel wurde mit französischen
Truppen besetzt; bald nachher wurde der französische Prinz
Joseph, Bruder des Kaisers, König von Neapel; denn ein
kaiserl. französisches Familienstatut wurde durch ein
Machtwort aus Nichts geschaffen. Diesem Statut zufolge
wurde der Prinz Murat erblicher Herzog von Cleve und
Berg, der Prinz Louis König von Holland. Guastalla
wurde der Prinzeß Borghese, Schwester des Kaisers, ge¬
geben, die venetianischen Staaten mit Italien verbunden,
*) Im Vertrage von Schönbrunn, 15. Dezember 1805; Ans¬
bach kommt an Baiern, Cleve und Neufchätel an Frankreich,
dafür sollte Hannover an Preußen fallen.