Object: Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte

92 § 54. Die Eroberung des Perserreiches 334 — 328. 
Sofort setzte Alexander dem Verräter nach und eroberte dabei die 
iranischen Landschaften bis nach Baktrien und Sogdiana. Bessus geriet 
in Gefangenschaft und wurde hingerichtet. 
Doch hatte Alexander in diesen Gegenden mit den einheimischen Stämmen 
langwierige Kämpfe zu bestehen, bis ihm die völlige Unterwerfung gelang (Ver¬ 
mählung mit Roxäne von Baktrien). Um Die Eroberungen zu sichern, gründete 
er aus der ganzen Linie seines Zuges Kolonien als Militärstationen. 
5. Alexander ats Werserkönig (seit 330). Seit dem Tode des 
Darms betrachtete sich Alexander als Nachfolger der Perserkönige. Um 
die neuen Unterthanen mit seiner Herrschaft zu befreunden, zog er vor¬ 
nehme Perfer in seine Umgebung und richtete die ganze Hofhaltung 
nach Art der „Großkönige" ein. Die vermeintliche Hintansetzung erregte 
den Unmut der Maeedonier. Um einem Aufruhr vorzubeugen, griff 
Alexander zu strengen Maßregeln. 
Verdiente Männer wie Parmenio und sein Sohn Philotas, welche der Mit¬ 
wissenschaft an einer Verschwörung beschuldigt waren, verfielen der Todesstrafe. 
Selbst Klitus, der erprobte Freund, wurde ein Opfer seines Freimutes. Weil er 
in Gesprächen bei Tische die bedächtigeren Thaten Philipps höher ansetzte als 
Alexanders rasche Wassenersolge, schlenderte der betrunkene und zum Jähzorn ge¬ 
neigte König gegen ihn die tödliche Lanze. 
8 55. 
Der Zug nach Indien 327 — 325. 
1. Eroberung des Jünfströmelandes 327—326. Von Baktra 
aus brach Alexander, den Paropamisus (oder Hindnküsch) überschreitend, 
nach Indien, dem Wunderlande des Ostens, auf. Nachdem er mittels 
einer Brücke über den Indus gesetzt, rückte er in das Pandschab ein. Mit 
Taxiles, einem dortigen Fürsten, verbunden, ging er bis an den 
Hydaspes vor. König Porns, der ihm mit einem starken Heere und mit 
Kriegselefanten entgegentrat, wurde besiegt, aber als „König" behandelt. 
2. Z)ie Keimkehr ans Indien 325. Der weitere Vormarsch 
ging, da eben die Regenzeit eingetreten war, nur sehr mühsam vor sich. 
Bei den Truppen stellten sich Mißmut und Widersetzlichkeit ein. Zuletzt 
entschloß sich Alexander selber nicht ungern zur Umkehr. Er errichtete 
im eroberten Lande Siegesmale und einige Militärstationen und trat 
darauf flußabwärts den Rückweg an. 
Als man dem Meere nahegekommen, teilte der König seine Streitmacht. Die 
eine Hälfte sollte auf Schiffen in den Persischen Golf zurückkehren. Er selber 
führte die andere Hälfte durch Gedrofien und Karmanien zu Lande weiter, erlitt 
aber in den dürren Sandwüsten jener Gegenden so verheerende Verluste, daß er 
nur ein Viertel seiner Truppen nach Persis zurückgebracht haben soll.
	        
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