Full text: Belehrungen über wirtschaftliche und gesellschaftliche Fragen

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Achtes Kapitel. 
Zabern, Buschweiler, Ottweiler, Lützelstein, Velderz, 
Weifsenburg und von 400 Dörfern. Die kostbare 
Bibliothek des Pfalzgrafen von Zweibrücken nach Paris 
geführt. 
1679. Ungeheuere Brandschatzung der Franzosen im Kölnischen, 
Jülichischen, Oldenburgischen. 
1680. Die Reunionskammern. 
1681. Raub Strafsburgs. 
1686. Anschlag der Dänen auf Hamburg. 
1688. Der grofse Mordbrand in der Pfalz: Alzey, Oberwesel, 
Andernach, Meisenheim, Wiesloch, Bacharach, Kochheim, 
Kreuznach, Worms samt dem Dom, Speyer, Frankenthal 
werden in Asche verwandelt, die Einwohner ermordet 
oder entseztlich mifshandelt (, die Speyrer Kaisergräber 
wurden verwüstet). Dasselbe Schicksal hatten Mannheim, 
Oppenheim, Ladenburg, Weinheim, Heppenheim, Durlach, 
Bruchsal, Rastadt, Germersheim, Baden, Bretten, Pforz¬ 
heim, Villingen, Ehingen, dazu teilweise Würzburg und 
Siegburg. Die Franzosen hatten ein Verzeichnis von 
1200 Städten und Dörfern, die man aufserdem noch 
verbrennen wollte. Stuttgart wurde gerettet. 
1689 steckte ein Franzose Altbrandenburg und Zehdenik in 
Brand. 
1692. Hirschau, Calw, Marbach, Neuenburg, Vaihingen, Wimen¬ 
den, Backnang verbrannt. 
1702. Der kölnische Kurfürst läfst in französischem Solde Berg 
vollständig verwüfsten. 
1/13. Altona mitten im Winter von den Schweden verbrannt. 
Villars raubt und plündert in Schwaben und am Rhein1). 
1) Damals bereits wurden die Deutschen auf dem Reichstag zu 
Mainz daran erinnert, „was sie vermöchten, wenn sie einig wären“. Es 
geschah dies vor allem durch Prinz Eugen. Allein die Reichsstände 
liefsen lieber die fürchterlichsten französischen Plünderungen zu, als dafs 
sie 200 000 Thaler zur Unterhaltung der Reichsarmee aufbrachten. Der 
Prinz schrieb damals (W. Menzel, Gesch. d. Deutschen, IV, S. 96, 97): 
„Ich stehe am Rhein Schildwacht, betrachte die reizenden Gegenden und 
denke mir oft: wie glücklich und ungestört sie (die Deutschen) im Ge- 
nufs der Naturgaben sein könnten, wenn sie nur Mut hätten und ihre 
Stärke zu benutzen wüfsten. — Es scheint unbegreiflich, dafs ein Volk, 
besonders ein so kraftvolles, sich allen Leiden und Drangsalen des Krieges 
auf eigenem Boden so geduldig unterwirft, da es von seiner Gesamt¬ 
kraft allein abhängt, allem Unheil zuvorzukommen. Mit einem Heer¬ 
bann von 200 000 deutschen Männern getraute ich mir die Franzosen 
zurückzutreiben. Ein Vortrag dieser Art, sagte ich dem Kurfürsten von
	        
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