Metadata: Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte

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Dritte Stufe des Unterrichts. 
Strom der lybische Gebirgszug. Er scheidet eine Oasenreihe vom 
Nil, die sich von Darfur bis zum Meere fortsetzt. Auf seinen nörd¬ 
lichen Vorhöhen bei Gizeh stehen die weltberühmten Pyramiden. 
In 2 Hauptarmen (westlich bei Rosette, östlich bei Damiette) er¬ 
gießt sich der Nil in das Meer; sein Lauf 1128 St. Das Nil¬ 
mündungsland ist ganz flach und besteht aus Schlammboden. Die 
jährlichen Ueberschwemmungen machen dasselbe überaus frucht¬ 
bar. -Nördlich von Senegambien und von den Sudanländern er¬ 
füllt die große Wüste Sahara die tiefsten Gegenden Nordafri¬ 
kas (50,000 □ Meilen); in der schmälern östlichen Hälfte hecht 
sie die lybische Wüste. Die Oberfläche der Sahara ist ein wahres 
Sandmeer und besteht aus Flugsand. Viele Meilen sind Ebenen 
von nackten Haufen öden Sandes bedeckt, die wie Wogen hinter¬ 
einander aufsteigen und vom Winde hin und hergetrieben werden. 
Saudhügel von 20 -- 100' wandern, dem Zuge des Windes fol¬ 
gend, in Wolken von Ort zu Ort. Westlich stößt die Wüste un¬ 
mittelbar an den Ocean, indem eine-ihrer Sandspitzen das 
weiße Vorgebirg bildet. Die im N. vom Atlas herabfließen¬ 
den Gewässer enden in salzigen und sumpfigen Lachen. — Die 
lybische Wüste besteht üus gröberm, geröllartigem, schwererm 
Sande, abwechselnd mit Salzstrecken und nackten, flachen Klip¬ 
penreihen von festem Gestein, meist aus Kalkstein bestehend. Auf 
allen Seiten liegen um diesen Theil der Wüste gut bewässerte, mit 
Dattelbäumen und andern Palmenarten besetzte Oasengruppen.— 
In der Sahara sind die Oasen seltener, und Wasser findet sich 
nur in sehr großer Tiefe; es wachsen auf den festen Plätzen, spär- 
lich nur Salzpflanzen, Distelarten (Cactus), Mimosen und 
krüppelhafte Acaciengesträuche. — Zu dem Atlaslande er¬ 
hebt sich das Atlasgebirge 13,000' hoch, von S. W. nach N. 
O. Gegen das mbttländische Meer ziehen sich Aeste unter dem Na¬ 
men: kleiner Atlas. Das Atlasgebirge hat sehr schwierige 
Pässe. Im äußersten S. W. tritt es an's Meer. Die westlichen 
und nördlichen Umsäumungen heißen das Tell und bilden die sehr 
fruchtbaren Küstenstriche von Marokko, Algier und Tunis. Süd¬ 
lich bilden die Abfälle das sogenannte Biledulgerid (Dattel¬ 
land). Südöstlich senkt sich der Atlas in die Wüste, durch welche 
sich der öde, klippige Basalthöhenzug, der Harudsche, nach
	        
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