Erster Teil.
Die Fand es Beschreibung.
I. Lage und Grenzen.
Unser engeres Vaterland Schleswig-Holstein bildet den süd¬
lichen Teil der eimbris chen Halbins el, die sich in einer Länge
von 450 km zwischen der Nord- und Ostsee erstreckt und als eine
Fortsetzung der norddeutschen Tiefebene erscheint. Die
größere nördliche Hälfte dieser Halbinsel, von Stagen bis an die
Königsau, wird Jütland genannt. Das jetzige Schleswig, von der
Königsau bis zur Eider, war früher nur unter dem Namen SUd-
jütlaud bekannt; erst zur Zeit Gerhards des Großen, 1326, wurde
es gebräuchlich, die Benennung der Hauptstadt, „Ort au der Schlei",
aus das ganze Land anzuwenden. Das jetzige Holstein hieß früher
Nordelbingen, d. h. das Land im Norden der Elbe. Den Namen
Holstein, d. h. das Land der Holsten (der Holtsassen, der im Holze
Ansässigen), führte nur der nördliche Zeit, der im Westen von der
Gieselan und Holsteuau, im Osten von der Trave und im Süden
von der Stör begrenzt wird. Der westliche Teil wurde Ditmarscheu,
der östliche Wagrien, der südliche Stormaru genannt. Im Jahre
1110 entstand^ die holsteinische Grafschaft, die anfangs nur
Holstein und Stormaru, später auch Wagrien umfaßte. Der Kaiser-
Friedrich III. erhob diese Grafschaft zu einem Herzogtum, 1474,
dem im Jahre 1559 auch Ditmarscheu einverleibt wurde. Die Ber¬
einigung Schleswigs mit Holstein „unter einer Krone Dach" erfolgte
im Jahre 1435, doch kam der gemeinsame Name Schleswig-
Holstein erst nach der Einführung der Reformation in Gebrauch?)
Schleswig-Holstein liegt zwischen 53y. und 55'/2 (genauer
zwischen 53° 281 und 55" 271) nördlicher Breite, 6000 km von
der Gluthitze des Äquators, 4000 km von dem Eise des Nordpols
entsernt. Der längste Tag dauert in der Stadt Schleswig, dein
*) Daß in dieser Benennung Schleswig voransteht, hat darin seinen
Grund, daß diejes ~anb schon längst als Herzogtum bezeichnet wurde, als
Holstein noch immer eine Grafschaft war.
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