Full text: Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern

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Wellenlinien sich heben und senken. Vorherrschend ist in diesen 
Waldungen die schlankstämmige Buche mit ihrer gewölbten Krone, 
die gerade hier iu ihrer ganzen (Schönheit und K lastsülle ciiifti itt y 
doch giebt es auch Wälder, in welchen Buchen, Eichen und andere 
schöne Laubhölzer neben einander stehen und durch die mannig¬ 
faltige Schattierung ihrer Blätter das Auge erfreuen. 
An den waldfreien Stellen aber, wo Kühe grasen oder Ähren 
auf schlanken Halmen sich wiegen, erhält die Ostseite ein besonderes 
Gepräge durch die dicht belaubten Hecken, welche nicht allem die 
Viehweiden und Kornäcker einfriedigen, sondern auch die Fahrwege 
und Fußsteige begrenzen. Unter Hecken versteht man E r d w ä l le, 
welche mit Gebüsch, namentlich mit Haselnußsträuchern, wilden 
Rosen, Weißdorn, Eichenbusch, Flieder und Goldregen bepflanzt 
sind. Sie können namentlich zur Sommerzeit, wenn sie mit Schling¬ 
gewächsen durchflochten und von dem Gesänge der Vögel, sowie 
auch von dem Summen und Brummen der Insekten erfüllt sind, 
mit Recht „lebendige" Hecken genannt werden, zum Unterschied 
von den „toten", d. h. bloß aus einem Erd- oder Steinwall be¬ 
stehenden Hecken des mittleren Landstrichs. Diese Hecken verbergt 
und öffnen immer neu die Aussicht und geben der ganzen Land¬ 
schaft ein gartenähnliches Ansehen. 
teil auswäscht. Er ist sehr deutlich geschichtet. Seine Steine aber sind 
gerundet, seine Feuersteine in kleinste Splitter zerbrochen oder gänzlich abgestoßen, 
statt der Kreidestücke enthält er nur die daraus ausgewaschenen Mooskorallen, 
daher man ihn hier zu Lande Korallensand, im täglichen Leben Sand¬ 
mergel nennt In der Mark Brandenburg wird er schlichtweg Diluvial¬ 
sand genannt. An der Oberfläche der Ländereien erscheint diese Schicht vor¬ 
zugsweise in den Umgebungen der Föhrden, namentlich in deren innnerstem 
Winkel und ebenso, inländisch, in totreifen, welche die zusammenhängenden Züge 
der Landseen begleiten. Ihre Fruchtbarkeit ist unter Umständen außerordent¬ 
lich, da dieser Sand in seinem reichen Mineralgemisch jedes Bedürfnis der 
Pflanze befriedigen kann, und nur, wo er zu mächtig und durchlässig wird, also 
an der Oberfläche ausgelaugt ist, bringt er vereinzelte unfruchtbare Parzellen zu 
Wege, die jedoch als W a l d b o d e n immer ihres Gleichen suchen und durch die 
herrlichsten, kerzengleichen Buchenstämme ausgezeichnet sind, wie der Märkische 
Diluvialsand durch ebenso palmenartige Kiesernftämme. 
c. Aus dem Korallensande liegt ein gelber, nach unten hin zuweilen 
blauer, ungeschichteter, in der Tiefe mergeliger Lehm, von ähnlicher 
Zusammensetzung wie der Moränenmergel. Seine aufschlemmbaren Bestandteile 
sind aber weit weniger mergelig, wenig kalihaltig, der eingemengte Sand und 
die einliegenden Steine weit weniger mannigfaltig, namentlich fehlt es an Kreide- 
und Kalksteinbrocken, die Feuersteine sind zerbrochen; neben kleinen Blöcken der 
seldspatigen Gesteine kommen zahlreichere große Blöcke vor, die nur selten 
deutliche Gletscherspuren zeigen; auch sind die Feldspatgesteine und andere eruptive 
Felsarten, die im Moränenmergel frisch erscheinen, in diesem Lehm oft zum 
Zerfallen zersetzt. Oft fehlt' der Sand zwischen beiden Bänken, und sie 
gehen in einander über. — Im täglichen Leben wird diese Bank als gelber 
Lehm, von den Geognosten als B l o ck l e h m , in der Mark Brandenburg als 
obere Mergelbank bezeichnet. Ihre Fruchtbarkeit ist oft ebenso groß, als 
die des Moränenmergels, in der Regel aber wesentlich geringer. Ihre oberflächliche 
Verbreitung füllt alle Lücken zwischen den Flächen des Moränenmergels und Korallen¬ 
sandes aus und reicht überdies in einer breiteren Zone bis an den Kamm der
	        
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