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Die Düppeler Berge.
Unter ben Höhenzügen Schleswigs stehen bie Düppeler Berge in
erster Reihe. Dieselben ziehen sich in einem sanften Bogen quer über bie Süb-
ostecke bes eigentlichen Sundewitt, bie von bem Alsener Sunbe unb bem Wenning-
Bunb begrenzt wirb. Die höchsten Kuppen, nörblich von ber nach Flensburg
sührenben Chaussee, erheben sich reichlich 70 m über bas Meer unb gewähren
eine unvergleichliche Aussicht. Vorzüglich schön erscheint hier bie Insel Alsen
mit ber reizend Gelegenen Stabt Sonderburg unb ber 21 l f e n^ r ©unb, ber sich
wie ein blauglänzendes Banb zwischen ben grünen Anhöhen ber Insel unb bes
Festlandes hindurchzieht, bis er sich mit ber offenen weiten Ostsee vereinigt. Ein
liebliches Bild gewährt auch bie fruchtbare, von Dörfern belebte Lanbschaft, bie
sich im Norbwesten unb Westen ausbreitet. Nach ©üben schweift bas Auge über
ben Wenningbunb, die Halbinsel Broacker mit ihren Uferlinien unb ben Flens¬
burger Meerbusen bis nach ber Norbküste von Angeln. Fast alle Gegenben unb
Ortschaften, die in den Gesichtskreis treten, erhalten dadurch ein besonderes
Interesse, daß sie geschichtliche Erinnerungen in uns wach rufen, indem sie in
ben Jahren 1848 unb 1849, namentlich aber im Jahre 1864 als Schauplatz
blutiger Kriege dienten. Zwei Denkmäler, das Düppelbenkmal unb das
Alsendenkmal, erzählen von der musterhaften Führung und der helden¬
mütigen Tapferkeit der Preußen, wodurch die Dänen gezwungen wurden,
ihre festen Stellungen zu räumen und die Hand zum Frieden zu bieten.
Unb währenb biese "Monumente ben Blick in bie Vergangenheit lenken, zeugen
sie nebst ben Düppeler „Wrangelschanzen" unb dem starken „Fort Herwarth" auf
Alsen zugleich von dem festen Willen unseres Königs, dieses herrliche Stück nord¬
deutscher Erde mit Gottes Hülfe für immer gegen fremde Angriffe zu behaupten.*)
2. Der mittlere Landstrich.
An die östliche Hügellandschaft schließt sich zunächst der un¬
fruchtbare Heiderücken. Derselbe bildet den Kamm der Halbinsel
und zugleich die Wasserscheide zwischen der Nord- und Ostsee. Er
erreicht in Holstein eine größere Breite als in Schleswig und dehnt
sich bei dem Dorfe Bornhöved zu einer großen Hochfläche aus.
Eine Linie durch die Mitte Lauenbnrgs nach Oldesloe und Sege-
berg und von da westlich an dem Plöner See vorüberführend
nach dem Wittensee in Schleswig, giebt ungefähr die Grenze
an, wo der eigentliche Lehmboden aufhört. Zwischen der Eider
und der Schlei erhebt sich der Höhenrücken westlich von der
Hüttener Au zu einer recht bedeutenden Hügellandschaft, die unter
dem Namen der „Hüttener Berge" bekannt ist. Von hier nimmt
er eine mehr nördliche Richtung, macht einen leichten Schwung in-
*) Das Düppelbenkmal, 22 m hoch, steht auf einer Anhöhe süblich von
ber Chaussee, wo früher bie dänische Schanze Nr. 4 lag, das Alsendenkmal
steht bei Ar n kiel am Alfenfunb. Der Spitzberg (2000 m westlich von
bem Düppelbenkmal), auf bessen Höhe Prinz Friebrich Karl am 18. April
ben Angriff leitete, heißt jetzt Prinzenh ügel. Der höchste Punkt ist bie
jetzige Schanze Nr. 10 (zwischen ber Flensburger Chaussee und Apenrader
Landstraße). Auch nörblich von biesem Punkte ist eine Anhöhe, die eine schöne
Aussicht gewährt, nur wird der Blick nach Süden durch die Schanze Nr. 10 be¬
schränkt. — Höchst wahrscheinlich werden aber die Schanzen bei Düppel und auf
Alsen nach der Befestigung der Stadt Kiel niedergelegt werden.