Object: Deutsches Lesebuch (Theil 2)

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8. 
Mel: Lobt Gott, ihr Christen, 
allzugleich. 
Erhebt, Bewohner dieser Welt, 
Erhebt den Gott der Zeit! 
Ein Opfer, das dem Herrn gefällt, 
Ist Lieb' und Dankbarkeit. 
Preist nicht der Engel Lvbgesang 
Des Höchsten Majestät! 
Auf Erden sei durch unsern Dank 
Dein Name, Gott, erhöht! 
Du krönst mit deinem Gut das 
Jahr, 
Giebst Leben und Gedeihn; 
Was unser Herz erfreut, das war 
Dein Segen, es war dein. 
Dein Wort erfreute Geist und 
Sinn, 
Gab in Versuchung Muth. 
Auch was uns kränkte, ward 
Gewinn; 
Der Herr, der Herr meint's gu.! 
Ruhm, Preis und Dank sei, 
Vater, dir! 
Dir, dem geliebten Sohn! 
Dir, heil'gem Geist! Einst brin¬ 
gen wir 
Dir Dank vor deinem Thron. 
9. 
Mel: Wie groß ist des All- 
mächt'gen Güte. 
DaS Jahr entflieht! Mein ganz 
Gemüthe, 
Herr, Herr, ist Lob und Preis 
und Dank; 
Und die Erinn'rung deiner Güte 
Erfüllet mich und wird Gesang! 
Mit tausend Jubeln, die von allen 
Gerührten Seelen zu dir floh», 
Für alle Wohlthat dir erschallen, 
Schwingt er sich auf zu deinem 
Thron. 
Weit über alles Glück der Erde 
Hebt mich die Freudigkeit empor. 
Daß ich von dir bemerket werde. 
Daß gnädig du mir neigst dein 
Ohr. 
Ja, was kein Preisgcsang ver¬ 
künden, 
Und keine Zunge sprechen kann. 
Des Dankes innigstes Empfinden 
Sichst du, und siehst es gnädig 
an. 
Noch leb' ich, Vater! noch 
hienieden 
Erhalten und beglückt von dir. 
Um mich ist Jesus Christus Fric« 
den, 
Und seine Freude wohnt in mir. 
Noch kann ich gute Saaten säen 
In Hoffnung auf die Erndtezeit, 
Und freudig dann entgegen sehen 
Der Hoffnung auf die Ewigkeit. 
Was du mir, Weisester, be- 
schieden, 
Muß mir zu meinem Glück gc- 
deihn. 
Erhalte mir nur deinen Frieden, 
Und laß mich deines Schutzes 
freun. 
Laß in Versuchung inich nicht 
fallen, 
Zu meiner Brüder Nutzen stehn, 
Zu deinem Preis und Wohlge¬ 
fallen 
Die Wege wahrer Tugend 'gehn! 
IO, 
Mel: Nun sich der Tag geendet 
hat. 
Schon wieder ist ein Jahr dahin 
Von meiner Lebenszeit! 
Der Menschen Tage, Gott, tvie 
fliehn 
Sic fort zur Ewigkeit! 
Ach, unaufhaltsam fliehen sic, 
Und ich bemerk' es kaum. 
Des ganzen Lebens Lust und Müh' 
Ist wre ein kurzer Traum. 
)■
	        
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