A. Die Griechen.
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85. Welche hervorragenden Athener sind im Unglücke ge¬
storben?
Miltiades, der Sieger von Marathon, verurteilt, an seinen Wunden;
Themistokles, der Sieger von Salamis, verbannt, durch Selbstmord;
Phidias, der Bildner der Zeusstatue, im Gefängnis: Alzibiades, der
einstige Volksliebling, in freiwilliger Verbannung durch Meuchelmord;
Sokrates, der Philosoph, im Gefängnisse hingerichtet; Demosthenes,
der größte Redner, von mazedonischen Häschern verfolgt, durch Selbstmord.
— Der Grund ihres Schicksals liegt in dem wankelmütigen und eifer¬
süchtigen Charakter der athenischen Demokratie.
86. Innere Entwicklung von Sparta feit dem peloponnesischen
Kriege.
Verfall der strengen Sitten durch die Berührung mit dem Auslande,
Einreißen vou Habsucht (Bestechlichkeit). Zusammenschmelzen der Bürger¬
zahl (im theban. Kriege nur 2000, zur Zeit des Aristoteles 700 Spartiateu
und 100 Landlose) uud wachsende Oligarchie. Vergebliche Reform¬
versuche einiger Könige um die Mitte, Ausartung der Oligarchie zur
Tyrannis seit dem Ende des 3. Jahrhunderts. Gänzlicher Verfall des
Gemeinwesens unter den Römern.
87. Ursache und Folgen des korinthischen Krieges.
a) Das Bestreben der Staaten, das drückende Übergewicht der Spar¬
taner zu brechen.
b) Unterordnung der Staaten unter den Einfluß der Perser, Fort¬
bestehen der drückenden Gewalt der Spartaner, Entartung der Heere zu
Sölduerschareu (wie in Rom seit Marius).
88. Welche neuere Schlacht läßt sich mit der Schlacht bei
Lenktra vergleichen?
Die Schlacht bei Leutheu 1757 (Friedrich d. Gr. gegen die Öster¬
reicher): in beiden Fällen führte die Anwendung der „schrägen (keil¬
förmigen) Schlachtordnung" zum Siege über den überlegenen Feind.
89. Die letzten großen Männer von Griechenland.
Agesilaus, Epaminondas, Demosthenes, der „hochherzigste",
Philopoemen, der „letzte Grieche", (vgl. Cato, den „letzten Römer").
90. Wechsel der Hegemonie ^).
1. Seit der Mitte des 6. Jahrhunderts Hegemonie der Spartaner.
2. 478 Übergang an Athen (Aristides). 3. 404 Übergang au Sparta.
x) Hegemonie (griech.) war Oberanführung im Kriege (vgl. die friedliche
Borortschaft bei den Phöniziern); heute bedeutet sie politische Vorherrschaft
überhaupt.
Zurbonsen, Repetitionsfragen I.
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