A. Die Griechen.
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107. Wann erlebte die griech. Bildnerei ihre Blüte?
Im Zeitalter des Perikles durch Phidias, den größten Künstler des
Altertums, Bildhauer, Erzgießer und Maler zugleich (vgl. Michelangelo).
Werke: das 17m hohe Erzbild der Athene Promachos auf der Akropolis
(vgl. Germaniadenkmal), das 12 m hohe goldelfenbeinerne Standbild der
Athene Parthenos im Parthenon, der Marmorschmuck des letzteren
(Giebelfelder, Friese), sowie das 13 m hohe goldelfenbeinerne Bild des
sitzenden Zeus in Olympia, ein bis ins 4. Jahrh. it. Chr. erhaltenes Welt¬
wunder des Altertums. — Ein jüngerer Zeitgenosse von Phidias war
Polyklet, und im 4. Jahrh, blühten Skopas und Praxiteles, die
genialen Meister zahlreicher Götterbilder.
108. Die berühmtesten erhaltenen Bildwerke (nach Abbildungen!).
Statuen und Büsten: Zeus von Otricoli (Vatikan), Apollo vom
Belvedere, aus röm. Zeit (Vatikan), Hermes des Praxiteles (Athen), Juno
Lndovisi (Rom), Diana von Versailles (Louvre), Venus von Melos (Louvre),
die medicäische Venus (Florenz), der sterbende Fechter (Kapitol) u. a.
Gruppe«: Die Laokoongruppe, das herrlichste erhaltene Kunstwerk des
Altertums (Vatikan), die Niobegruppe, in römischen Kopien (Florenz), der
farnesische Stier, Kolossalgruppe einer Stierbändigung aus römischer Zeit (Neapel),
die großartigen Skulpturen vom Altar der Burg von Pergamon, den Kampf
der Götter gegen die Giganten darstellend (Berlin), u. a.
109. Die berühmtesten Maler der Griechen.
Polygnotns, Freund des Cimoit (Schlacht bei Marathon in der
Poikile zu Athen, Götter- und Heldenbilder in den Tempelhallen zu
Delphi und Plataeae), Zenxis (um 400), der zuerst Licht und Schatten
verteilt (Helena, Eros), sein Nebenbuhler Parrhasius, Timauthes
(Opfer der Jphigeuia), Apelles, zur Zeit Alexanders d. Gr. (Venus,
Alexanderbilder).
110. Die bedeutendsten Philosophen*) und ihre Lehren.
Sokrates (+ 399) schloß ans den Einrichtungen der Welt auf die
Grundeigenschaften der Gottheit. Er wies durch die untersuchende Methode
aus den Begriff der Dinge und erkannte die Tugend im Wissen. — Sein
Schüler Platou erkannte als das wahrhaft Wirkliche die Ideen der
Dinge, deren höchste das Gute, Gott, ist. — Nach Aristoteles (Lehrer
Alexanders d. Gr.) wird die Materie zum organischen Wesen durch die
Form; die Zweckmäßigkeit in der Welt hat nur ein Ziel, das Gute.
x) Philosophie ist das Forschen nach betn Wesen des Urquells der Dinge.