Full text: Das Mittelalter (Teil 2)

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F. Allgemeines; Außerdeutsches. 
202. Namhafte Gesetzgeber des M.-A. 
Oströmisch: Jnstinian; germanische: Theodorich d. Gr. (Ostgoten), 
Rothari (Lnngobarden), Karl d. Gr. (Franken), Alfred d. Gr. (Angelsachsen 
in England); deutsche: Konrad II., Friedrich II., Karl IV., Maximilian; 
der H. Benedikt, Gesetzgeber des Mönchtums. 
203. Welche Männer haben n. a. den Beinamen des Großen? 
Die Päpste Leo I. (um 450) und Gregor I. (um 600), Theodorich, 
König der Ostgoten, Kaiser Karl, König Alfred von England, Kaiser 
Otto I., König Knud von Dänemark, Norwegen und England, (Mark¬ 
gräfin Mathilde von Tnscien, Zeitgenossin Gregors VII.), der Domini¬ 
kaner Albertus „Magnus" (13. Jahrh.) 
204. Welche Sagen verherrlichen das Rittertum? 
Die Sage vom heiligen Gral feiert das geistliche (Demut), die 
Artussage das weltliche Rittertum (Tapferkeit). 
205. Welchen Charakter tragen die mittelalterlichen Kriege? 
Die Kriegführung des Mittelalters beruht auf dem Lehnswesen, 
sodaß von einer einheitlichen Kriegszucht nicht zu reden ist. Die Heere 
sind vornehmlich Ritterheere, der Krieg erschöpft sich wie im Altertum 
durchweg noch in Belagerung, Plünderung und Verwüstung; größere Feld¬ 
schlachten sind selten. 
206. Das Muster sür die stehenden Heeres der Neuzeit. 
Die Ordonnanzkompagnien (Gensdarmen) Karls VII. von Frank¬ 
reich um 1450: 9000 Manu. 
') Grundformen der modernen Heere: 
1. Infanterie. Der Name kommt im 15. Jahrh, in Spanien auf als 
Infanteria. Infante (vom lat. infans, unmündig) bedeutet Kuabe, Knappe, Knecht; 
im militärischen Sinne: Fußknecht. Hauptgattungen: Grenadiere (vom italten- 
granata = Granatapfel, nach der Form der früher von den Grenadieren ge¬ 
worfenen Handbomben oder Granaten), Musketiere (vom italien. moschetta 
= kleine Fliege, von dem früheren Brauch, Waffen mit Tiernamen zu belegen), 
Füseliere (vom italien. so eil e = Feuerstein, zur Bezeichnung des Steinschlo߬ 
gewehres im Gegensatze zur Luntenmuskete). 
2. Kavallerie (vom italien. eavallo — Pferd). Hauptgattungen: Kü¬ 
rassiere (vom italien. oora^a — Brustpanzer), Dragoner (vom italien. dra- 
gone = Drachen, nach einem Feldzeichen früherer Zeit), Husaren (vom Ungar, 
husz — zwanzig, weil unter Matthias I. von Ungarn von je 20 Häusern ein 
Reiter gestellt werden mußte), Ulanen (wahrscheinlich tatarisch = tapfer). 
3. Artillerie (vom italien. artigleria — grobes Geschütz; die ältere Schreib¬ 
art Artollerie kommt vielleicht von ars tollendi = Kunst des Wersens).
	        
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