VII 
Wir suchen nun sowohl das Unzulängliche der Re- 
alienbücher als auch das Mangelhafte der Quellenbücher 
und der vorhandenen geschichtlichen Erzählungen zu ver¬ 
meiden. Jeder methodischen Einheit stellen wir geschicht¬ 
liche Grundlagen voraus. Sie sind genommen aus Quellen 
und Spezialwerken und enthalten das anschauliche Material, 
das in dieser Breite selbst in Lehrbüchern selten zu finden 
ist. Daraus baut sich unsere Erzählung aus, die ein Ver¬ 
such sein soll, die vorgelegten Quellenstücke den Kindern 
zusammenhängend und lebensvoll vorzutragen. Mit der 
Form der Darstellung suchen wir der kindlichen Auffas- 
sungskrast, mit dem Inhalt der historischen Treue gerecht 
zu werden. Der Lehrer ist aber keineswegs gehalten, die 
Erzählungen in dieser Ausführung zu bieten. Aus Grund 
des reichen Quellenmaterials kann er sie jederzeit kürzen 
oder erweitern, ja selbst nach eigenem Geschick neu ge¬ 
stalten. 
Unsere Erzählungen haben einen romanhaften Ein¬ 
schlag., Wir geben das ohne weiteres zu. Wir sind aber 
der Überzeugung, daß zur Einführung in eine Zeitperiode 
die poetische Gestaltung des Stoffes unerläßlich ist. Und 
wenn es wahr ist, daß der Geschichtsunterricht nur einen 
Wert hat, wenn er Begeisterung erzeugt, so ist abermals 
künstlerische Gestaltung des Stoffes notwendig. Der Schüler 
vermag bei der Darbietung allerdings nicht zu unterschei¬ 
den, was geschichtliche Tatsache, was phantasiemäßige 
Ausschmückung ist; indes ist der Lehrer in der Lage, ja 
er soll sich sogar verpflichtet halten das rein Geschicht¬ 
liche überall herauszustellen. Dies ermöglicht unser aus¬ 
führliches Quellenmaterial. 
Bezüglich der Methode liegt unseren Erzählungen 
folgende Unterrichtsweise zu Grunde. Wir legen das 
Hauptgewicht auf die Darbietung. Wir bieten den Schülern 
den Stoff breit und detailliert, lebensvolle Bilder lassen 
wir an ihrem geistigen Auge vorüberziehen, greifbar und
	        
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