Vorwort zur 1. Auflage 
In meiner Broschüre „Die staatsbürgerliche Erziehung der kauf¬ 
männischen Jugend" habe ich vorgeschlagen, den abgehenden Schülern 
unserer Handelsschulen und anderer Lehranstalten ein gutes Buch 
mit auf den Weg zu geben, gewissermaßen eine staatsbürgerliche 
Festgabe, das sie anregen soll, sich in Zukunft mehr mit den Fragen 
des öffentlichen Lebens zu befassen, als die Schule ihnen dazu Ge¬ 
legenheit bieten konnte. 
Unter freundlicher Mitwirkung von Fachmännern habe ich nun 
versucht, ein Buch zu schaffen, den Deutschen Staatsbürger, 
das zunächst den Abiturienten der Handels-, Gewerbe- und anderer 
Fortbildungsschulen, der Realschulen und verwandter Anstalten, so¬ 
wie den Schülern der oberen Klassen der Gymnasien gewidmet sein 
soll. Es will aber auch jedem, der politisch interessiert ist oder um 
politische Bildung sich bemüht, Anregung bieten, sich mit Dingen 
zu beschäftigen, auf die er schon oft gestoßen, Fragen näherzutreten, 
wie sie unsere Tageszeitungen ständig erörtern, wie sie das öffent¬ 
liche Leben von heute bewegen. 
Anregen möchte das Buch. Es will nicht in erster Linie ein 
Nachschlagebuch sein, es will gelesen werden. Daher legten 
die Verfasser nicht so sehr den Nachdruck auf eine Erschöpfung des 
Stoffes in allen Einzelheiten, sondern waren vielmehr bemüht, so¬ 
weit die Sprödigkeit des Gegenstandes dies erlaubte, anschauliche 
Darstellungen von Ausschnitten aus dem staatsbürgerlichen Leben 
der Gegenwart zu geben. Wo es nur anging, wurde Rücksicht ge¬ 
nommen auf die historische Entwicklung der heutigen Verhältnisse, 
da deren tieferes Verständnis nur im Lichte der Geschichte mög¬ 
lich ist. 
Ausgangspunkt mußte ein Abriß der deutschen politischen 
Geschichte sein, der dem Leser den Werdegang des Reiches in 
großen Zügen vorführt (Erster Abschnitt). Seinen vorläufigen Ab¬ 
schluß fand dieses Werden in der Gründung des Reiches, in der 
Schaffung einer Verfassung.
	        
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