Full text: [H. 3, Teil 1] (H. 3, Teil 1)

Otto I. 
historische Grundlagen. 
Das Krönungsfeft z u Aachen. 
Nachdem nun . . . der Herr Heinrich entschlafen mar, da er¬ 
kor das ganze Volk der Franken und Sachsen dessen Sohn Otto, 
der schon vorher (in Erfurt) 311m Nachfolger bezeichnet war, zu 
feinem Gebieter 
Dagegen wird von anderer Seite versichert, daß die Königin Mathilde 
alles tat, um ihren zweiten Sohn Heinrich, der ihr geboren war, als sie schon 
Königin war, zur Nachfolge im Reiche zu befördern. Daß eine solche Absicht 
vorhanden war, laßt sich nicht leugnen, da der glaubwürdigste Historiker der 
Zeit, Flodoard, mit ausdrücklichen Worten davon redet. Beim Tode König 
Heinrichs, sagt er, fei ein Widerstreit zwischen den Söhnen desselben ausge¬ 
brochen, bei welchem zuletzt die höchste Gewalt dem ältesten, (Dtto, zuteil ge¬ 
worden sei. Ranke VI. 2, ^5. 
und als (Drt der allgemeinen Wahl bezeichnete und bestimmte 
man die Pfalz zu Aache n. 
Die Krönung zu Aachen war eine Hinweisung auf Karl den Großen. . .. 
Hier im Mittelpunkt des Reichs hatte er seinen Sitz gehabt, ... die politische Er¬ 
innerung aber ist ein bewußtes Fortleben des Vergangenen in der Gegenwart, 
sie ist eine bestimmende Macht. .. . Etwas vom Geiste Karls des Großen mußte 
der jugendliche ©tto in sich fühlen. 
(Bei der Wahl des (Drtes) war die Rücksicht auf Lothringen maßgebend. 
... Es sollte als unablösbarer Teil des Ganzen erscheinen und indem der politische 
Schwerpunkt so weit als möglich nach Westen hinausrückte, gab man den Ent¬ 
schluß zu erkennen, es gegen jeden Lroberungsversuch der Romanen . .. ent¬ 
schieden sicher zu stellen. Köpke-Dümmler 27. 28. 
Als man dorthin gekommen mar, 
Neuerlich ist in der Regel der jo. August dafür (für den Krönungstag) 
angenommen worden; eher möchte man glauben, die Krönung fei am 3 v Juli 
gewesen, am 8. Sonntag nach Trinitatis. Köpke-Dümmler 
versammelten sich die Herzoge und die (Ersten der Grafen
	        
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