Otto I.
historische Grundlagen.
Das Krönungsfeft z u Aachen.
Nachdem nun . . . der Herr Heinrich entschlafen mar, da er¬
kor das ganze Volk der Franken und Sachsen dessen Sohn Otto,
der schon vorher (in Erfurt) 311m Nachfolger bezeichnet war, zu
feinem Gebieter
Dagegen wird von anderer Seite versichert, daß die Königin Mathilde
alles tat, um ihren zweiten Sohn Heinrich, der ihr geboren war, als sie schon
Königin war, zur Nachfolge im Reiche zu befördern. Daß eine solche Absicht
vorhanden war, laßt sich nicht leugnen, da der glaubwürdigste Historiker der
Zeit, Flodoard, mit ausdrücklichen Worten davon redet. Beim Tode König
Heinrichs, sagt er, fei ein Widerstreit zwischen den Söhnen desselben ausge¬
brochen, bei welchem zuletzt die höchste Gewalt dem ältesten, (Dtto, zuteil ge¬
worden sei. Ranke VI. 2, ^5.
und als (Drt der allgemeinen Wahl bezeichnete und bestimmte
man die Pfalz zu Aache n.
Die Krönung zu Aachen war eine Hinweisung auf Karl den Großen. . ..
Hier im Mittelpunkt des Reichs hatte er seinen Sitz gehabt, ... die politische Er¬
innerung aber ist ein bewußtes Fortleben des Vergangenen in der Gegenwart,
sie ist eine bestimmende Macht. .. . Etwas vom Geiste Karls des Großen mußte
der jugendliche ©tto in sich fühlen.
(Bei der Wahl des (Drtes) war die Rücksicht auf Lothringen maßgebend.
... Es sollte als unablösbarer Teil des Ganzen erscheinen und indem der politische
Schwerpunkt so weit als möglich nach Westen hinausrückte, gab man den Ent¬
schluß zu erkennen, es gegen jeden Lroberungsversuch der Romanen . .. ent¬
schieden sicher zu stellen. Köpke-Dümmler 27. 28.
Als man dorthin gekommen mar,
Neuerlich ist in der Regel der jo. August dafür (für den Krönungstag)
angenommen worden; eher möchte man glauben, die Krönung fei am 3 v Juli
gewesen, am 8. Sonntag nach Trinitatis. Köpke-Dümmler
versammelten sich die Herzoge und die (Ersten der Grafen