Full text: [H. 3, Teil 2] (H. 3, Teil 2)

Die Bedeutung der Areuzzüge. 
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Areuzfahrerunternehmungen der Laiengeschichte zu fingen und 
zu sagen verlangte. £?eycf so. 
Die schönste Frucht der Areuzzüge ist die Stiftung der Ritter¬ 
orden im heiligen Lande. Der Zeit Balduins (U\8—W3\) 
gehört die Gründung des Templer- und Iohanniter-Drdens an. 
Einige französische Ritter, die mit dem ersten Kreuzzuge ins Land 
gekommen waren, hatten sich weiterhin der Krankenpflege in Jeru¬ 
salem gewidmet nnd auch den Schutz der Pilger gegen die Wege¬ 
lagerer zwischen der heiligen Stadt und der Hüfte übernommen. 
König Balduin überließ dem jungen Orden einen Teil des Tempel¬ 
platzes; daher entstand nun auch der Name Templer. )m 
Jahre \\27 bestätigte der Papst seine Einrichtung und Bernhard 
von Llairvaux entwarf eine auf Gehorsam und Armut aufgebaute 
Regel. Aus dem Schutze der Pilger ging allmählich die Aufgabe 
des grundsätzlichen Kampfes gegen die Ungläubigen hervor. Die 
Templertracht war ein weißer Mantel mit weißem Gürtel und 
achteckigem rotem Kreuz; die Fahne des Ordens war schwarz und 
weiß. 
Die Johanniter gehen in ihren Anfängen weiter zurück. 
Um u.0^8 hatten lateinische Pilger, Bürger der italienischen Handels¬ 
stadt Amalfi, im Lhristenviertel zu Jerusalem, ganz nahe der Grabes¬ 
kirche, ein Kloster gegründet, aus welchem ein Hospital mit Her¬ 
berge und Kapelle hervorging, das dem heiligen Patriarchen Jo¬ 
hannes geweiht war. Später begann sich die Bruderschaft nach 
dem Vorbild der Templer auszugestalten und zog den pilgerfchutz, 
bald auch den Kampf gegen die Ungläubigen in ihre Aufgaben 
hinein. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem 
Kreuze. £?eyc! 7^ u. 72. 
Der deutsche Ritterorden war der, jüngste. Als 
U90 das Kreuzheer vor Akkon lag, da rafften Hungersnot und 
beuchen große Mengen dahin. Haß und Mißgunst herrschte unter 
den verschiedenen dort vertretenen Nationen. Franzosen und 
Italiener fanden bei Templern und Johannitern Hilfe und Pflege. 
Doch den zahlreichen deutschen Kranken bot sich kein schützendes 
Obdach dar1). Da errichteten fromme pilger aus Lübeck und Bremen 
in einem ans Land gezogenen Schiff ein Hospital und waren in dem¬ 
selben unablässig bemüht, als Krankenpfleger die Qual ihrer siechen 
Genossen zu lindern. Herzog Friedrich nahm das Unternehmen 
in seine Obhut und suchte ihm durch eine bestätigende, beschützende 
päpstliche Bulle den Charakter einer dauernden Stiftung zu ver¬ 
leihen 2). Es sollte einmal als deren vornehmste Pflicht gelten, 
J) Ewald 85. 2) Kugler 25?.
	        
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