Full text: [Teil 4 = Tertia, [Schülerband]] (Teil 4 = Tertia, [Schülerband])

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schönen Becken, das vom Main und Rhein gebildet wird, und das man 
mit Recht Wonnegau genannt hat, zwei solche Städte erblüheten. Kreuzen 
sich doch hier Land- und Wasserstraßen von Nord und Süd, von Ost 
und West. Der Kaufmann und der Krieger haben von jeher diesen 
Punkt, der seinesgleichen in Deutschland nicht wieder findet, im Auge 
gehabt. Schon die Römer erkannten die Wichtigkeit dieses Punktes und 
bestimmten ihn zu ihrem vornehmsten Waffenplatze, von wo aus sie be¬ 
quem zu Wasser und zu Lande nach den verschiedensten Richtungen hin 
ihre Legionen vorrücken lassen konnten. Später bildete Mainz den Mittel¬ 
punkt des rheinischen Städtebundes und erhob sich zu einer kirchlichen 
Metropole, deren Sprengel beinahe halb Deutschland umfaßte. 
Wie im Nordosten die Rheinebene eine Verbindung mit den Main-, 
Weser- und Elblanden eröffnet, so bietet sie im äußersten Südwesten 
ein Thor zu dem Gebiete der Saone-Rhone, und wie dort Mainz und 
Frankfurt, so hat hier Basel durch seine Lage eine große Wichtigkeit 
erlangt. Zur Blütezeit des deutschen Reichs gehörte Basel zu den an¬ 
sehnlichsten und reichsten Handelsplätzen und war die wichtigste freie 
Reichsstadt am Oberrhein. Basel ist eine Flußstadt, die an dem Scheitel 
eines Stromwinkels liegt, der ungefähr gleich einem rechten ist. Es ist die 
vorteilhafteste Lage, die ein Fluß einer Stadt bieten kann. Alle Waren 
des Rheins, die über Schaffhausen u. s. w. herabkommen, werden von 
Basel teils auf dem Rheine weiter befördert, teils ausgeladen, wenn sie 
nach dem Westen Frankreichs gesendet werden sollen; kommen die Waren 
den Rhein herauf, so treten sie ebenfalls bei Basel aufs Land über, 
wenn sie nach Bern und überhaupt nach der südwestlichen Schweiz gehen 
sollen. So kreuzen sich also auch hier Land- und Wasserstraßen, wie im 
Nordosten der Rheinebene. 
Die Ebene selbst, wahrscheinlich einst ein See, hat ein fast wage¬ 
rechtes Niveau. Nur in der Nähe von Freiburg erhebt sich inselartig 
eine kleine, bewaldete Gruppe von Bergen, der Kaiserstuhl genannt, ein 
Lustgarten für die Umgegend und eine herrliche Warte zum Überschauen 
der reichen, offenen Landschaft, die überall gut angebaut, mit Städten 
und Dörfern gesegnet sind. Der beste Fruchtboden lagert am Fuße der 
Berge. Hier wechseln treffliche Weingärten und Obsthaine in üppigster 
Fülle miteinander ab; ja Mandeln und süße Kastanien sieht man an 
den warmen unteren Abhängen der Berge, während höher hinauf altes 
Burggemäuer, mit Epheu und wildem Wein umkränzt, in die Ebene 
schaut. Herrliche Wiesengründe breiten sich mit mildem Glanze selbst 
noch in den hochgelegenen Thälern aus. Ihr Teppich bringt einen neuen 
Wechsel in das dunkelfarbige Grün der majestätischen Edeltanne, die oft 
tief ins Thal hinabsteigt und sich dort mit ihren weißen Stämmen und 
silberigen Nadeln in den Kastanienwäldern verliert. Dicht am Fuße 
des Gebirges ziehen auch die Landstraßen und Eisenbahnen hin. An den
	        
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