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ackerbautreibenden Völkern im Norden und Süden der
Mauer gefallen.
Eine nähere Bekanntschaft mit der Natur der Ober¬
fläche des Hochlandes wurde durch zwei Handelswege zwi¬
schen Rußland und China angebahnt, welche von Irkutsk
und Nertschinsk über den Scheitel der Mongolei führen und
gegen Peking ausmünden. Die Straße zieht durch den
östlichen Theil der öden unwirthbaren Wüste Gobi, einer
rauhen vegetationsarmen, zu einer Scheitelhöhe von 4000'
sich erhebenden Fläche. Geschiebe mit trümmerartigem grob¬
körnigem Kiessand constituiren den bei Weitem größten Theil
der Hochfläche, deren vorherrschenden Horizontalboden nur
mäßig ansteigende, gegen Osten streichende Bergrücken über¬
höhen. Mit dem Abfall des Hochlandes zur Niederung
beginnt eine völlig veränderte Natur. Die Kälte und Bege-
tationsarmuth der Wüste bleibt auf dem Scheitel des Pla¬
teaus zurück, und üppige laubreiche Eichen, Linden, Wallnu߬
baumwaldungen bedecken die Abhänge. Am Fuß des Hoch¬
landes breitet sich die reiche chinesische Culturebene aus.
Grenzposten, Pagoden, Gärten, Bewässerungs-Anstalten ge¬
währen hier das Bild einer überaus reichen Civilisation.
Unter dem Schutz eines milden, durch befruchtende Luftströ¬
mungen begünstigten Climas bedecken Citronen- und Orangen-
. Haine die Thalgründe, an deren Erhebungen die edle Kastanie,
der Mandelbaum, die Weinrebe zu einer außerordentlichen
Fruchtfülle gedeihen.
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b) Der Nordrand des hinterasiatischen Hochlandes.
Der Nordrand der großen östlichen Plateaubildung er¬
streckt sich in seiner weitesten Ausdehnung von 90 o — 170 »
O. L. von der bucharischen Steppe bis zum lamutischen
Meere. Das Altaisystem zwischen dem Saisan- und
Baikalsee bildet die erhabene Mitte dieser Gebirgsbildung,
deren östlicher Flügel das Daurische Bergland ist, der
westliche das Gebirgsland der Dsungarei.
1) Der eigentliche Altai ist ein zwischen den
Thälern des Jrtisch und der Selenga ausgedehntes Hoch-
gebirgsland. Diese Massenerhebung zerfällt in drei Haupt¬
ketten, den großen Altai, zwischen dem Saisansee und