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Griechenland.
man aufhörte, die Dramen zu Tetralogien zu vereinigen, doch wurde es
damals Sitte, vor deu neuen Tragödien jedesmal eins von den Stücken der
alten Meister aufzuführen. Als Sieger wurden außer dem Dichter des
besten Stückes, der zugleich als oioaoxaXog den Chor eingeübt hatte, auch
der Chorege und der Protagonist bekränzt und ausgerufen. Der Chorege
stellte außer den Flötenbläsern und Statisten (xoxpa 7rpoo<o-ot) den Chor
und seine Ausrüstung. Die drei Schauspieler besoldete der Staat. Brauchte
der Dichter uoch mehr Darsteller, so war er aus den guten Willen des
Choregen angewiesen.
143. Die Schauspieler (ot u-poxpt-at) bildeten in Athen eine Berufs¬
genossenschaft (oE TiEpl tov Aiovuaov TE/vT-ai). Sie vereinigten sich, wie man
ihrer für jedes Drama bedurfte, in Gruppen zu drei unter Führung je eines
Protagonisten, der als Unternehmer seine und seiner beiden Genossen Dienste
für die Aufführungen anbot. Beim Auftreten trugen sie nach altem, heiligem
Brauch eine Maske (to Trpoaw-ov), ursprünglich um nicht erkannt zn werden.
Ihre Beibehaltung auch sür spätere Zeiten erklärt sich aus deu Verhältnissen
des griechischen Theaters, da das Spiel unter freiem Himmel und die Ent¬
fernung der Zuschauer eine Vergrößerung der Gestalt und schärfere Markie¬
rung der Gesichtszüge erforderte. Mit der Maske war zugleich eine Perücke
verbunden zu einem helmartigen Gestell aus Holz, Leinwand und Gips,
das über den Kopf gezogen wurde. Da die Gesichtszüge dem Charakter und
der Grundstimmung der Rolle entsprechen mußten, so waren die Masken
sür die Tragödie und Komödie völlig verschieden (Tas. IV g u. 7). Ein
Wechsel der Stimmung wurde dadurch ermöglicht, daß die beiden Gesichts-
hälsten verschiedenen Ausdruck zeigten. Es war Sache des Schauspielers,
den Zuschauern die entsprechende Seite zuzuwenden. Die tragischen Masken
waren mit einem hohen Haarausputz (6 07x0c) versehen, und trugen so dazu
bei, die Gestalt höher erscheinen zn lassen. Demselben Zwecke dienten die
hohen Stelzschuhe (ot xöOopvot) der Tragöden, während man in der Komödie
einen einfachen Schuh trug (bei den Römern soccus genannt). Auch der
lauge Ärmelchiton (§ 149), der hoch gegürtet wurde und bis auf die Füße
herabwallte, that dieselbe Wirkung und konnte obendrein noch gepolstert
werden. Er gehörte zur altertümlichen Festestracht und wurde in der
Tragödie vou allen Personen getragen (Taf. IV s). Die Komödie zeigte
neben dem abenteuerlichsten Phantasieausputz namentlich des Chors, z. B.
in der Gestalt von Wespen, Vögeln, Fröschen, Wolken u. s. w., die Tracht
des täglichen Lebens. Die Satyrdramen, in denen hauptsächlich das Ge¬
folge des Dionysos darzustellen war, erforderten trikotartige Anzüge mit
zottigen Tierfellen (Taf. IV 9). Die Götter waren an ihren Attributen
kenntlich, insbesondere wurde Herakles mit Keule und Löwensell gern auf
die Bühne gebracht. Der Platz sür den Schauspieler war ursprünglich der
Stufenbau des Altars in der Orchestra, als dann das Bühnenhaus ein¬
geführt wurde, vorzugsweise der Raum vor diesem (sul -Vj" ax^vr]: bei dem