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Pie Fiömer.
sLand und o£eufe.
Der Schauplatz der römischen Geschichte ist die mittlere der
drei südeuropäischen Halbinseln, das in Gestalt eines Reiterstiefels
sich weit in das Mittelmeer hinaus erstreckende, reizende Italien.
Nur im Norden mit dem europäischen Festlande zusammenhängend
und auf drei Seiten vom Meere nmspült, hatte es eine sehr günsti¬
ge Lage für Handel und Verkehr, der sich hier auch schon frühzeitig
zu hoher Blüte entwickelte und dem Volke zu Reichtum und Macht
verhalf. —
Das Land war teils gebirgig, teils eben. Der Boden war
äußerst fruchtbar und dazu das Klima außerordentlich mild und
heiter, so daß die herrlichsten Südfrüchte hier zur Reife gelangten.
Das Land war wegen seines Liebreizes der Stolz seiner Be¬
wohner, und man nannte es vielfach „den Garten Europas."
Italien wurde eingeteilt in:
I. Ober- oder Norditalien. Es erstreckte sich von den
Alpen bis an die Flüsse Macra (westlich) und Rubikon
(östlich) und bestand aus den drei Landschaften: Ligurien
im Westen (Genua), Gallia cisalpina in der Mitte,
welche vom Po (Padus) in 2 Teile — Gallia trans-
padana und G. cispadana — geteilt wurde, und
Venetien im Osten.
H. Mittelitalien, der Hauptschauplatz der römischen Ge¬
schichte, erstreckte sich bis zu den Flüssen Silarus und
Frento und umfaßte 6 Landschaften, nämlich an der
Westküste: Etrurien, Latium (Rom), Campanien
(Neapel, Herculanum und Pompeji); an der Ostküste:
Umbrien, Picenum, Samnium.
Hl. Unteritalien, wegen der zahlreichen griechischen Kolonien
Großgriechenland genannt, bestand aus den 4 Landschaften:
Lucanien und Bruttium an der Westseite, Apulien
und Calabrien an der Ostseite.»
IV. Die Inseln: Sicilien, Sardinien, Corsica und viele kleinere.