Neuntes Jahrhundert.
11
sicV.Vivt
j'.RMMiB.lwt
XVV 5T\flll
14. Karl der Kahle.
Das Bild entstammt einer prachtvollen Handschrift, die dieser Herrscher einst nach St. Denis
geschenkt hatte und die sich jetzt in der kgl. Bibliothek zu München befindet. Der thronende König,
dessen Gesicht sicher Porträt ist, trägt die damalige fürstliche Tracht. Auch bei ihm finden wir
wie bei Karl dem Großen die karolingische Haar- und Barttracht. Die perspektivische Zeichnung
des Thronhimmels ist dem Künstler völlig mißlungen. Durch die segnende Hand über dem Haupte
Karls wird Gott Vater symbolisiert, den die ältere christliche Kunst in Menschengestalt darzustellen
sich scheute. Die stark verzeichneten gekrönten Fraueugestalten mit den Füllhörnern stellen die Karl
nnterthänigen Gebiete Francia und Gotia (Südwestfrankreich) vor. Durch die Größenunterschiede
der Figuren pflegten die Künstler in Zeiten unvollkommener Kunstübnng die Hauptpersouen von
den übrigen zu unterscheiden.
15. Siegel Arnulfs von Kärnten.
Das Siegelbild zeigt noch Anklänge an antik¬
römische Vorbilder. Die ersten Karolinger
hatten sich einfach antiker Gemmen zum Be¬
siegeln der Urkunden bedient.
16. Siegel Konrads I.
Seit den letzten Karolingern erscheinen auf
deu Siegeln die deutschen Könige meist durch
einen Kroureis, durch Fahne uud Schild
ausgezeichnet.