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sinkt alles zur Lrden,
was wird daraus werden?
i]ütc dich, schön's Blümelein!
6. Ihr hübsch Lavendel, Rosmarein,
ihr vielfarbige Böselein,
ihr stolze Schwertlilien,
ihr krause Basilien,
ihr zarte Violen,
man wird euch bald holen.
Hüte dich,-schön's Blümelein!
6. Trotz, Tod! Komm her, ich fürcht' dich nit!
Trotz! Lil' daher in einem Schnitt,
werd' ich nur verletzet,
so werd' ich versetzet
in den himmlischen Garten,
auf den wir alle warten.
Freu dich, du schön's Blümelein!
Des Knaben Wunderhorn.
359. Des Vaters Vermächtnis.
An meinen Sohn Johannes. 1799.
Gold und Silber habe ich nicht
was ich aber habe, gebe ich dir.
Lieber Johannes!
Die Zeit kommt allgemach heran, daß ich den Weg gehen muß,
den man nicht wieder kommt. Ich kann dich nicht mitnehmen und
lasse dich in einer Welt zurück, wo guter Rat nicht überflüssig ist.
Es ist nicht alles Gold, lieber Sohn, was glänzt, und ich habe
manchen Stern vom Himmel fallen und manchen Stab, auf den man
sich verließ, brechen sehen.
Es ist nichts groß, was nicht gut ist, und ist nichts wahr, was
nicht besteht.
Der Mensch geht hier nicht von ungefähr in dem schlechten Rock
umher, und es ist nicht für ihn gleichgültig, ob er rechts oder links
gehe.
Laß dir nicht weismachen, daß er sich raten könne und selbst seinen
Weg wisse.
Halte dich zu gut, Böses zu tun.
Hänge dein Herz an kein vergänglich Ding.
Was du sehen kannst, das sieh und brauche deine Augen, und
über das Unsichtbare und Ewige halte dich an Gottes Wort.
Lckcbuch für *» und zweiklassige Sckmlen. Zg